Biogasreste nicht auf Grünland: Clostridien bedrohen Rinderhaltung
Göttingen (aho) – Obwohl Erkrankungen durch Clostridien – insbesondere Clostridium botulinum – und deren Toxine immer schon die Gesundheit von Menschen und Tieren bedrohten, scheint heute insbesondere in der Nutztierhaltung ihre Bedeutung zu steigen. Dies ist eine der Kernaussagen eines Referates vn Frau Prof. Dr. Monika Krüger vom Institut für Bakteriologie und Mykologie der Universität Leipzig anlässlich der AVA-Haupttagung in Göttingen.
Nach dem Urteil der Wissenschaftlerin sind in der Rinderhaltung veränderte Erntetechnologien, die Delegierung der Futterwerbung an Lohnunternehmer, eine geringe Schnitthöhe und das Erntetempo Risikofaktoren, die den Sporeneintrag aus dem Boden und Einarbeitung von Tierkadavern begünstigen. Das Risiko für Erkrankungen und Intoxikationen durch Clostridien erhöht sich durch ungünstige Witterungsbedingungen, eine Belastung des Futters mit Mykotoxinen, den Einsatz clostridienhaltiger Dünger wie Gülle und Gärreste aus Biogasanlagen.
Als suspektes Grünland müssen folgende Grünlandflächen angesehen werden: Mehrfach überschwemmt, Staunässe tragend, mit Fremdgülle oder Gärresten aus Biogasanlagen mit nicht hofeigenen Kosubstraten gedüngt, mooriges Grünland, mit Grabenaushüben kontaminiert, mit hohem Wildbesatz, Maulwurfshügeln besetzt.
Informieren Sie sich hier eingehend:
Monika Krüger (2010)
Aktuelle Erkrankungen im Milchviehbetrieb: Diagnostik und Bedeutung von Clostridienerkrankungen bei Rindern
AVA-Haupttagung vom 17. bis 21. März in Göttingen, Nutztierpraxis Aktuell, S. 44 – 46 (PDF)
Beachten Sie auch die laufende Berichterstattung zum Botulismus.
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