Zu spät erkannt: Japan kämpft verzweifelt gegen MKS
[Foto: geplatze Aphthe am Maul eines Rindes]
Tokio (aho) – Der MKS-Ausbruch in der japanischen Präfektur Miyazaki wird immer mehr zu einem Desaster. Nach Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums in Tokio mit Datum 16.05.2010 sind 111 Farmen betroffen. Die Zeitung „Yomiuri Shimbun“ berichtete am 19.05.2010 von 126 Betrieben, die von der Seuche heimgesucht wurden. Der Gouverneur von Miyazaki Hideo Higashikokubaru rief anlässlich einer Pressekonferenz den Notstand aus. Er rief alle Behörden, Institutionen und Einzelpersonen auf, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu unterbinden. Insbesondere sollen alle Veranstaltungen abgesagt werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
Die Seuchenfälle konzentrieren sich auf die Städte Kawaminami, Ebino, Tsuno und Takanabe. Bisher wurden 77.511 Schweine und 8.212 Rinder getötet, so das Ministerium. Andere Quellen sprechen von insgesamt 114.000 Tieren, die getötet wurden oder zur Tötung vorgesehen wird. Japanische Militäreinheiten unterstützen die lokalen Kräfte bei der Beseitigung der Kadaver und bei Desinfektionsmaßnahmen.
Nach Recherchen der Zeitung „Yomiuri Shimbun“ war die Maul- und Klauenseuche (MKS) bereits Ende März bei Wasserbüffeln aufgetreten. Dieser Fall soll aber von den Amtstierärzten zunächst nicht als MKS erkannt worden sein. Die abfallende Milchleistung, das Fieber und der Durchfall der Wasserbüffel wurde laut Zeitung als „Erkältung“ interpretiert. Auch Veränderungen an der Zunge einer Kuh auf einer benachbarten Rinderhaltung wurde dann auch noch nicht als MKS erkannt. Premierminister Yukio Hatoyama musste dann am Dienstag einräumen, dass die Präfekturverwaltung auf den MKS-Ausbruch nur unzureichend reagiert habe.
Eine ganze Reihe der von der MKS betroffenen Betriebe halten hochwertiges Zuchtvieh halten. Es werden verzweifelte Versuche unternommen, einige wertvolle Zuchtbullen zu erhalten. Hierzu wurden die Tiere „evakuiert“ und wiederholt getestet. In der Präfektur wird das hochwertige „Miyazaki Wagyu Rindfleisch“ produziert. Ein Kilogramm wird für 325 US-Dollar an Feinschmeckerrestaurants geliefert.
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