Q-Fieber-Infektionen im Hochsauerlandkreis und im Landkreis-Waldeck-Frankenberg
Korbach (aho) – Im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind in der Gemarkung Bromskirchen sowie in Frankenberg-Rengershausen, aber auch in Hallenberg im benachbarten Hochsauerlandkreis bei mehreren Menschen Q-Fieber-Infektionen festgestellt worden. Hierüber informiert der Landkreis-Waldeck-Frankenberg.
Die Kreisverwaltung informiert weiter: Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete, von Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheit. Der Erreger Coxiella burnetii befällt vor allem Schafe, Kühe und Ziegen. Er findet sich aber auch in Zecken, Wildtieren, Hunden und Katzen. Im Mutterkuchen und im Fruchtwasser infizierter Tiere sind hohe Mengen des Erregers enthalten, die sich bei der Geburt auf Boden und Umgebung verteilen können. Zeckenkot kann ebenfalls große Mengen an Erregern enthalten. Die Erreger sind sehr unempfindlich gegen Umwelteinflüsse und können über eine lange Zeit, z. B. in Staub, auf Heu usw., überleben.
Die Übertragung des Erregers erfolgt überwiegend durch Einatmen von infektiösem Staub oder aber durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren. Der Verzehr erregerhaltiger Milch oder Milchprodukte spielt bei der Übertragung nur eine untergeordnete Rolle. Eine Mensch- zu- Mensch- Übertragung von Q-Fieber wurde nur in seltensten Fällen beschrieben.
Nach einer Aufnahme des Erregers kommt es bei ca. 50 % der Personen zu keinen oder nur sehr milden grippeähnlichen Krankheitszeichen.
Eine akute Infektion beginnt meist mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und heftigen Kopfschmerzen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zu Lungen- oder Leberentzündungen kommen. Die Diagnose Q-Fieber wird durch eine Blutuntersuchung gestellt. Zur Behandlung stehen hochwirksame Antibiotika, die vom Arzt verordnet werden, zur Verfügung. In der Regel kommt es nach der entsprechenden Behandlung zu einer folgenlosen Ausheilung. In etwa 1 % aller Infektionen kann sich eine chronische Infektion entwickeln.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Beginn der Erkrankung beträgt ca. 2 – 4 Wochen und ist u. a. abhängig von der Menge der aufgenommenen Erreger.
Das Gesundheitsamt rät Menschen, die sich in der Region aufgehalten haben, beim Auftreten der geschilderten typischen Krankheitszeichen sogleich ihren Hausarzt aufzusuchen. Risikogruppen, dazu zählen Menschen mit Herzklappenerkrankungen, Immunschwächeerkrankte und Schwangere, sollten sich in den betroffenen Gebieten auch ohne aktuelle Krankheitssymptome untersuchen lassen. Die Ärztinnen und Ärzte und Krankenhäuser in der betroffenen Region sind über das Auftreten der Erkrankungen informiert.
Der zuständige Dezernent, Erster Kreisbeigeordneter Peter Niederstraßer, erklärte, das Auftreten von inzwischen mehreren Erkrankungen bei Menschen und der Nachweis des Erregers bei Schafen habe dazu geführt, dass der Landkreis für die betroffenen Regionen eine Allgemeinverfügung für die Schaf- und Ziegenhalter zum Schutz der Bevölkerung erlassen habe. Diese wurde den Betroffenen direkt zugestellt.
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