Kreis Lippe: Trichinenfund bei einem Wildschwein
Detmold (aho) – Im Juni wurden bei einer amtlichen Untersuchung eines Wildschweines im Kreis Lippe Trichinen festgestellt. Das Tier wurde in einem Jagdrevier in der Nähe von Barntrup erlegt. Das Wildschwein wurde amtlich sichergestellt und in der Tierkörperbeseitigungsanstalt unschädlich beseitigt. „Bei Trichinen handelt es sich um Parasiten, die bei Hausschweinen, Wildschweinen und anderen fleischfressenden Schlacht- und Wildtieren auftreten können“, weiß Kreisveterinär Dr. Michael Schürmann. Hauptträger der Trichinen sind Wildtiere wie Fuchs und Marderhund. Wildschweine können sich infizieren, in dem sie Tierkadaver befallener Tiere fressen. „Beim Verzehr von rohem Schweinefleisch können sich Menschen anstecken und schwer erkranken“, warnt Dr. Schürmann. Daher ist es gesetzlich vorgeschrieben, alle Haus- und Wildschweine und auch andere fleischfressenden Tiere, die der menschlichen Ernährung zugeführt werden sollen, auf Trichinen zu untersuchen.
In Deutschland sind in den vergangenen Jahrzehnten Trichinen bei Hausschweinen fast überhaupt nicht mehr vorgekommen. Bei Wildschweinen wurden seit 1991 pro Jahr im Schnitt zwölf Tiere mit Trichinenbefall ermittelt, wobei Nordrhein-Westfalen mit durchschnittlich zwei befallenen Tieren seltener, der Kreis Lippe nie betroffen war. „So ist der Fund von Barntrup schon als besonders zu werten und bestätigt eine nachhaltige Untersuchungsnotwendigkeit“, sagte der Veterinär.
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