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Tierschützer und Tierärzte gefordert: Gemeinsam gegen Ferkelkastration

Berlin (aho) – Anlässlich einer Pressekonferenz auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin plädierte Professor Dr. Thomas Blaha, Tierärztliche Hochschule Hannover und Vorsitzender der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) für ein gemeinsames Eintreten von Tierschützern und Tierärzten für einen raschen Ausstieg aus der Ferkelkastration. Diese gemeinsame Forderung solle insbesondere gegenüber der Schlachtindustrie und dem Lebensmitteleinzelhandel vertreten werden.    

Die TVT fordert seit Jahren einen Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration. In einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Bundestierärztekammer (BTK) hatte die TVT folgende Alternativmethoden favorisiert:

  • Schlachtung vor der Geschlechtsreife
  • Schlachtung nach der Geschlechtsreife (Ebermast)
  • Impfung gegen Ebergeruch (Improvac)
  • Im Einzelfall Kastration unter Narkose

Blaha bestätigte nochmals, dass die Eberimpfung (Impfung gegen Ebergeruch) praxistauglich, sofort anwendbar und ein Beitrag zum aktiven Tierschutz sei. Der Veterinärmediziner berichtet auch von den Praxiserfahrungen aus Schlachtung ungeschützter (nicht geimpfter) intakter Eber. Bei der Auswertung von Schlachtbefunden, zeigten ungeschütze Eber deutlich mehr Spuren von Rangeleien und Rangordnung als weibliche oder kastrierte Schweine. Der Tierschutzexperte wertete dies nicht so sehr als Zeichen von Aggressivität der ungeschützten Eber. Vielmehr handele es sich um „junge Kerle“, die ihre Kräfte in der Pubertät erprobten.

Carol Bader-Mielke vom Impfstoffhersteller Pfizer erläuterte auf der Pressekonferenz hierzu, dass die zweimalige Impfung gegen Ebergeruch nicht nur vorübergehend die Hodenfunktion und damit den unangenehmen Ebergeruch sondern auch ebertypisches Verhalten wie Rangkämpfe und Aufspringen unterdrücke. Dadurch verringere sich die Verletzungsgefahr und das gesamte Herdenmanagement bei der Ebermast werde erleichtert. Die EU-Kommission habe aus diesem Grund die Zulassung für den Impfstoff erweitert: Zu seinem Anwendungsbereich gehöre nun auch die „Reduzierung ebertypischen Verhaltens“.

In der Diskussion wurden auch die langjährigen internationalen Erfahrungen mit dem Eberimpfstoff Improvac thematisiert. So würden in Neuseeland seit mehr als 12 Jahren Eber geimpft. In diesem Zeitraum dürften viele Millionen Konsumenten das Fleisch geschützter Eber über mehr als ein Jahrzehnt problemlos akzeptiert und konsumiert haben.

3 Comments, Comment or Ping

  1. Monika Lengenfeld

    Die betäubungslose Ferkelkastration ist eine unvorstellbare Qual für die Tiere. Viele von ihnen übergeben sich nach der Kastration und zittern vor Schmerzen. Einige überleben diesen schmerzlichen Eingriff nicht.

    Das muss ein sofortiges Ende haben. Nichts rechtfertigt diese Tierquälerei.

    Mit freundlichem Gruß, Monika Lengenfeld

  2. Verena Kissing

    Ich hoffe, die Kastration hat bald ein Ende, denn das ist wirklich Tierquälerei. Ein Mann der Rasse Homo Sapiens sollte das mal unbetäubt über sich ergehen lassen, dann wäre das Thema schon längst vom Tisch.

Reply to “Tierschützer und Tierärzte gefordert: Gemeinsam gegen Ferkelkastration”

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