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Tierärzte leisten mehr als Medikamentengabe: Gegen Aufhebung des Dispensierrechts

(aid) – Seit der Diskussion um den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung steht das Dispensierrecht der Veterinäre zur Disposition. Dieses bricht quasi das Apothekenmonopol und erlaubt den Tierärzten eine eigene Hausapotheke zu führen und Medikamente direkt an die Tierhalter zu verkaufen. Veterinärin Dr. Margitta Hamann an der FU Berlin erläuterte auf der Berliner Fachtagung „Entwicklungen im Arzneimittelrecht“: „Das Dispensierrecht ist ein Privileg!“. Es ist direkt an die Behandlung von kranken Tieren gebunden und erfordert daher den verantwortungsvollen Umgang mit den Paragrafen. Aber nur die Tierärzte sind in der Lage mit Hilfe der Diagnose gerade bei den komplexen Faktorenerkrankungen einen Behandlungsplan mit dem richtigen Wirkstoff für eine effektive Heilung aufzustellen.
Atemwegserkrankungen oder Mastitis werden nach Dr. Kerstin Müller, Direktorin der FU-Klinik für Klauentiere, nicht allein durch Bakterien hervorgerufen, sondern müssen im Zusammenhang mit Lüftung, Fütterung, Genetik und betrieblicher Hygiene gesehen werden. Daher greifen nach Ansicht von Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer, die Pläne zur Änderung des Arzneimittelgesetzes zu kurz. Es gehe nicht nur um die vielfach geäußerte Reduzierung von Antibiotika, sondern um die Regelung des Arzneimitteleinsatzes insgesamt.
Dahinter steht auch eine neue Sichtweise des Veterinärwesens. Zu oft fühlen sich die Veterinäre als „Appendix des Landwirtes“, hieß es in der Diskussion. Die Aufgabe gehe über die medikamentöse Behandlung kranker Tiere hinaus und erfordere ein Herdenmanagement, bei dem in der Prävention auch die betriebliche Hygiene, Stalllüftung und Fütterung zum Beratungsangebot gehören. Dazu müsste jedoch die Gebührenordnung erweitert werden, damit diese Leistungen auch entlohnt werden, betonte Prof. Dr. Manfred Kietzmann von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.

Roland Krieg, aid

4 Comments, Comment or Ping

  1. Günter Schanné

    Auch ohne Dispensierrecht können Tierärzte kranke Tiere oder Tierbestände behandeln, indem sie SELBST die notwendigen Medikamente fachgerecht verabreichen. Das Doispensierrecht bedeutet nach Aussage des Vorsitzenden des BpT “ billige Arzneimittel für die Landwirtschaft“, welche dann die Bauern in einer Laienbehandlung bei den Tieren anwenden. Der Tierschutz bleibt hier auf der Strecke.
    Während sachlich der Verkehr von Arzneimitteln aus der Tiermedizin und der Humanmedizin in einem Gesetz geregelt sind, gilt für humanmedizinische Medikamente eine Arzneimittelfestpreisverordnung und für die Tierarzneimittel eine Arzneimittel-HÖCHST-preisverordnung.
    Die tierärztliche Hausapotheke ist ein kostenloses Außenlager der Tierpharmaindustrie. Der Tierarzt wird durch den wirtschaftlichen Druck aus der Landwirtschaft genötigt auch gegen seine innere Überzeugung Tierarzneimittel an Laien abzugeben, obwohl die Behandlung der Patienten durch ihn selbst diesen wesentlich förderlicher wäre, weil er über die notwendigen Fachkenntnisse verfügt.
    Welcher Patient in der Humanmedizin möchte sich schon von einem Nichtarzt, von einem Laien behandeln lassen ?
    Der Verkauf von Tierpharmaka über die Apotheke würde schon allein aufgrund des höheren Preises den Mengenverbrauch und damit auch den Missbrauch, insbesondere der Antibiotika reduzieren.

  2. Ich sehe es auch so, die Erstversorgung wird auch ohne Dispensierrecht weiterhin erfolgen. Die Aussage das für den Tierhalter ein erhöhter Aufwand für die Besorgung von Medikamenten besteht und bedingt durch die Ausgabe in Gebinden, die finanzielle Belastung höher ist, kann sein! Wird sich aber bei wiederholten chronischen Erkrankungen günstiger auswirken, da man eben noch die Medikation zu Hause hat.Des weiteren muss man nicht für jede neue Tablette eine erneute Tierarztuntersuchung bezahlen müssen. (mal von der Wartezeit in der Praxis, abgesehen) Und warum sollte den Tieren mehr Schutz zugestehen als den Menschen, für uns führt auch kein Weg an der Apotheke vorbei, hier fragt auch niemand nach der Eigenmedikation!
    Auch wenn es teuer werden würde, bin ich bereit es zu zahlen, wenn damit der übermäßige und unkontrollierte Antibiotika-Einsatz bei Nutztieren reduziert werden kann.

  3. Dr. Schypanski

    Natürlich gibt es Möglichkeiten das Monopol der Apotheken zu erweitern.

    Wenn sie das wollen, dann nur weiter so!

    Es wird für den Landwirt immer Möglichkeiten geben günstig an Medikamente zu gelangen, dafür braucht es schon lange keinen Tierarzt mehr.

    Meine Damen und Herren, mit Verlaub ihre Sichtweise ist sehr kurz!

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