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Transparenzoffensive der niedersächsischen Geflügelhalter

Oldenburg (NGW) – Am 7. August 2012 hat der Landesverband der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW) zu einer Journalistenreise ins Emsland eingeladen. Bei einem gemeinsamen Frühstück wurde das Projekt „Transparenz in der Veredelungswirtschaft“ vorgestellt. Ziel der Kampagne soll sein, die Öffentlichkeit über die moderne Geflügelhaltung in Deutschland zu informieren. Dazu öffnen niedersächsische Geflügelhalter ihre Türen und gewähren interessierten Besuchern einen Einblick in die Ställe und in ihre tägliche Arbeit mit den Tieren. Mehr als 60 Geflügelhalter aus ganz Niedersachsen haben sich schon bereit erklärt, sich diesem Projekt anzuschließen. Ab September sind weitere Aktivitäten geplant, so dass mindestens an einem Wochenende pro Monat Betriebe für die Besichtigung zur Verfügung stehen. Angekündigt werden die Termine vorab in der Lokalpresse. Darüber hinaus ist geplant, interessierten Besuchern auch außerhalb dieser organisierten Betriebsöffnungen die Möglichkeit zu bieten, sich die Geflügelbetriebe anzuschauen. Da die Hygienevorschriften eingehalten werden müssen und der Landwirt seinen täglichen Arbeitsablauf hat, können die Betriebsbesuche nur nach vorheriger Anmeldung erfolgen.

Nach der Projektvorstellung wurden die Journalisten mit einem Bus zu den Betrieben gefahren. Auf der Fahrt wurde die Zeit genutzt, um Hintergrundinformationen zur Geflügelhaltung zu liefern und Fragen der Pressevertreter zu beantworten.

Dann konnte Stallluft geschnuppert werden. Zunächst wurde eine Putenhaltung in Lorup besucht. Der Betriebsleiter, Michael Gretenabeln, 31 Jahre alt, stellte als erster seinen Betrieb vor. Die Aufzucht, die bei Puten i. d. R. räumlich getrennt von der Mast erfolgt, wird in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus durchgeführt. Hier hatten die Journalisten die Möglichkeit, einen Stall anzuschauen, in dem sich zwei Wochen alte Küken befanden.

Im Anschluss bestand die Gelegenheit, die Mastställe zu besichtigen, die in der Nähe zum Wohnhaus und den Aufzuchtställen liegen. Auch bei den großen Hähnen, die in wenigen Tagen ausgestallt werden, war es möglich, in den Stall hineinzugehen und sich ein Bild davon zu machen, wie die Tiere gehalten werden. Vom Einkommen aus der Putenhaltung müssen die 3-köpfige Familie sowie die Mutter von Michael Gretenabeln, die ebenfalls auf dem Hof lebt, ihr Einkommen erzielen.

Anschließend folgte die Weiterfahrt nach Haselünne, auf der die erhaltenen Eindrücke besprochen und eine Vorschau auf den nächsten Betrieb gegeben wurde. Die Familie Möhlenkamp-Röttger hält Hähnchen. Die Ställe befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus. Vor einem Stall war ein Container als Hygieneschleuse aufgebaut, in dem die Schutzkleidung angelegt wurde, um die Einhaltung der Hygienemaßnahmen für Besuchergruppen zu erleichtern. Insbesondere Thomas, der älteste von drei Söhnen hat Spaß an der Hähnchenhaltung und hilft, wie seine Brüder, auf dem Betrieb gerne mit. Gerhard Möhlenkamp-Röttger hofft, dass er einmal den Betrieb an seinen Sohn vererben kann.

Die nächste Station war der ebenfalls in Haselünne ansässige Legehennenbetrieb von Alfons Lampe. Der 42-Jährige kümmert sich um 12.000 Legehennen, die Bioeier erzeugen. Zusätzlich hält er noch Sauen und Rinder. Genau wie die beiden anderen Landwirte betreibt Lampe darüber hinaus Ackerbau. Bei der Besichtigung des Stalls wird deutlich, dass sich dieser im Innenbereich nicht wesentlich von der konventionellen Bodenhaltung oder Freilandhaltung unterscheidet. Die Tiere erhalten jedoch Futter, das zu 95 % aus biologischem Anbau stammt und es dürfen maximal 3.000 Tiere pro Stallabteil gehalten werden. Die Auslauffläche von 4 m² pro Huhn entspricht ebenfalls den Vorgaben der Freilandhaltung. Weiterer Unterschied zur konventionellen Haltung ist der geringere Tierbesatz von 6 Hennen pro m² nutzbarer Fläche im Gegensatz zu 9 Hennen pro m² nutzbarer Fläche.

Im Anschluss an die Stallbesichtigungen ging es zurück zum Clemenswerther Hof nach Sögel, wo eine Abschlussbesprechung stattfand. Den Journalisten konnte mit der Bereisung ein Einblick in die tägliche Arbeit der Geflügelhalter gewährt werden, die ein realistisches Bild von der modernen Landwirtschaft gezeigt hat. Dabei wurde deutlich, dass sich alle Betriebsleiter und ihre Familien intensiv um ihre Tiere kümmern, denn sie leben nicht nur von den Tieren, sondern mit ihnen.
Es bleibt zu hoffen, dass auch die interessierte Öffentlichkeit in Zukunft das Angebot der
Landwirte annehmen wird, sich auf deren Betriebe über die Geflügelhaltung zu informieren
und eventuell bestehende Vorurteile abzubauen.

Organisiert wurde die Pressereise des NGW in Zusammenarbeit mit der Universität Vechta, die das gesamte Transparenzprojekt wissenschaftlich begleitet und koordiniert.


3 Comments, Comment or Ping

  1. Katja

    Aber bei Wiesenhof waren sie nicht

  2. GEO.de hat einen Bericht über eine ähnliche Tour gebracht: http://www.geo.de/GEO/natur/72410.html

  3. Flaemingslord

    @ KATJA: die genannten puten und hähnchenmäster liefern an wiesenhof.

Reply to “Transparenzoffensive der niedersächsischen Geflügelhalter”

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