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Rinderpraxis: Aggressive Form von BVD in den Kreisen Viersen und Kleve

bvd-todesfaelle[Foto: Dr. Holsteg] Bonn (aho) – Auf insgesamt sechs Betrieben im Kreis Viersen und im südlichen Kreis Kleve ist durch das staatliche Veterinär Untersuchungsamt Krefeld eine seltene Variante von BVD (Bovine Virusdiarrhoe) nachgewiesen worden. Das teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Wie der Fachtierarzt für Rinder und Zuchthygiene Dr. Mark Holsteg berichtet, verendeten auf den betroffenen Höfen innerhalb kurzer Zeit mehrere Jungtiere und Kühe an dem Virus. Für bisher fünf Betriebe steht fest, dass es sich um BVD Typ II handelt. Alle betroffenen Betriebe waren bisher BVD unauffällig und frei von PI-Tieren (Dauerausscheidern). Die Kreise Kleve und Viersen haben erste Maßnahmen eingeleitet und arbeiten zusammen mit dem LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) und dem TGD (Tiergesundheitsdienst) an der weiteren Aufklärung der Fälle. Zurzeit ist noch nicht bekannt, wie das Virus in die Region gekommen ist. Denkbare Wege der Einschleppung sind Zukauf infizierter Tiere, Einsatz von infiziertem Sperma oder der Eintrag durch Wildtiere. BVD ist eine Tröpfcheninfektion und wird insbesondere durch Kot, Nasenausfluss und Speichel von Tier zu Tier übertragen, so Holsteg.

BVD Typ II kann im Gegensatz zum bisher in NRW vorherrschenden Typ I zu schweren Erkrankungsverläufen bei einer Erstinfektion führen. Betroffene Tiere zeigen Teilnahmslosigkeit, kurzzeitig Fieber, Nasenausfluss, Durchfall und in Einzelfällen auch eine erhöhte Blutungsneigung. Das Immunsystem wird durch das BVD-Virus stark geschädigt, so dass auch andere Erreger sich leicht ausbreiten können. Erkrankte Jungtiere bleiben in der Entwicklung zurück. Nicht selten verläuft die Infektion innerhalb kurzer Zeit tödlich. Auf allen Betrieben traten Aborte und Totgeburten auf und im weiteren Verlauf muss mit der Geburt von PI-Kälbern gerechnet werden. Durch die Hoftierärzte wurde umgehend eine Notimpfung durchgeführt, um eine weitere Ausbreitung des Erregers im Bestand zu verhindern.

Impfung schützt vor schweren Verlusten

Die verfügbaren Impfstoffe sind in erster Linie gegen Infektionen mit BVD Typ I ausgerichtet, aber die Hersteller versprechen auch einen Schutz gegen BVD Typ II, so Holsteg. Gegen BVD geimpfte Tiere erkranken nach einer Infektion mit Typ II nur milde und Todesfälle sollten nicht mehr auftreten. Der Schutz der Trächtigkeit (Entstehung von PI-Tieren) bei einer Infektion geimpfter Tiere mit BVD Typ II, wird von den Herstellern nicht garantiert.

Der Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW rät allen Rinderhaltern, die zurzeit nicht gegen BVD impfen Kontakt mit dem Hoftierarzt aufzunehmen, um die Gefährdung des Betriebes zu klären und neben der Impfung auch geeignete Hygienemaßnahmen zu besprechen.

Grundregeln der Betriebshygiene einhalten

Grundsätzlich sollten die allgemein anerkannten Maßnahmen zum Schutz vor der Einschleppung von Infektionen eingehalten werden, mahnt der Veterinärmediziner eindringlich. Besonders gefährlich ist der Zukauf von Tieren mit unbekanntem Status. Aber auch der Kontakt auf der Weide zu Nachbartieren und der Besuch von Tierschauen und Auktionen können zur Einschleppung von Krankheiten führen. Für Betriebsfremde Personen sollten geeignete Räume zur Verfügung stehen, die es ermöglichen vor und nach dem Besuch Stiefel und Hände zu reinigen und zu desinfizieren und gegebenenfalls die Kleidung zu wechseln.

Betriebe mit erhöhten Tierverlusten, Aborten oder Totgeburten sollten in Absprache mit dem Veterinäramt oder dem Tiergesundheitsdienst Tiere zur Untersuchung in die staatlichen Untersuchungsämter bringen.

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