Schweinepraxis: Circovirus lässt Schweine auseinanderwachsen
Chuncheon/St. Paul (aho) – Wachsen Mastschweine in der Endmast deutlich auseinander, so kann hierfür auch eine Circovirus-Infektion (PCV2) verantwortlich sein. Hierzu berichteten kürzlich Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „The Canadian Journal of Veterinary Research“. Die Autoren hatten in sieben Schweine haltenden Betrieben aus Minnesota (USA) zwei Wochen vor der Schlachtung den jeweils 30 leichtesten sowie 30 schwersten Tiere einer Mastgruppe Blut entnommen und auf das Circovirus (PCV2) untersucht. Dabei wurden bewusst Betriebe ausgewählt, die keine klinischen Symptome einer PCV2-Infektion zeigten. In allen Betrieben wurden routinemäßig kommerzielle PCV2-Impfstoffe eingesetzt.
Es zeigte sich erstens, dass die leichtesten Tiere der Partie signifikant mehr Circoviren im Blut aufwiesen als die schwersten Tiere. Zweitens war der gemessene Gewichtsunterschied zwischen den leichtesten und schwersten Tieren mindestens 27 kg. Als mögliche Gründe für die hohe Gewichtsvarianz führen die Autoren – neben Haltungs-, Fütterungs- und genetischen Faktoren – Krankheiten und ungeeignete Impfschemata an.
Die Autoren schlagen deshalb vor, in Betrieben mit einer hohen Gewichtsvariabilität am Ende der Mast das PCV2-Impfschema zu kontrollieren und ggfs. anzupassen.
Lyoo KS, Joo HS, Davies PR, Han JH.
Comparison of Porcine circovirus type 2 (PCV2) infection in light and heavy pigs of market age on farms with routine PCV2 vaccination.
Can J Vet Res. 2012 Jul; 76(3):221-3.
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