Paratuberkuloseerreger MAP auch in veränderter Mundschleimhaut von Crohn-Patienten
[Foto Prof. John Hermon Taylor, London] Sassari (aho) – Italienische Wissenschaftler der Universität Sassari (Università degli Studi di Sassari) berichten in einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift „Gut Pathogens“ über den Nachweis des Erregers „Mycobacterium avium paratuberculosis“ (MAP) in der entzündlich veränderten Mundschleimhaut von Morbus crohn Patienten. MAP löst bei verschiedensten Tierarten chronisch-entzündliche Veränderungen des Verdauungstraktes aus. Bei Wiederkäufern wie Rinder, Schafe, Hirschen und Ziegen wird das Krankheitsbild als Paratuberkulose bezeichnet.
Sie ist nahezu weltweit verbreitet und führt in den Tierbeständen zu hohen Verlusten. MAP ist in Milch, Milchprodukten, Säuglingsnahrung, Fleisch, Gemüse, in der Umwelt und in Oberflächen
– und Trinkwasser nachweisbar.
Viele Länder haben aus dem offensichtlichen Zusammenhang zwischen der Paratuberkulose bei Rindern und dem Krankheitsbild des Morbus crohn beim Menschen die Konsequenzen gezogen. So in Irland oder in den Niederlanden. Dort ist die Bekämpfung seit 2010 verpflichtend. Das niederländische Programm sieht vor, dass alle Kühe regelmäßig auf Paratuberkulose getestet und auffällige Tiere umgehend entsorgt werden. Dabei müssen unauffällige Betriebe nur im Zweijahresabstand getestet werden. Wenn nur ein Tier auffällt, wird sofort jährlich getestet. Gewöhnlich werden Milchproben untersucht. Grundlage des Programms sind neben den Tests Sauberkeit, Trennen der Kälber von den Kühen und das Vertränken von Kolostralmilch von negativ getesteten Kühen.
Paola Molicotti, Antonio M Scanu, Aurea Lumbau, Sara Cannas, Alessandra Bua, Pietrina Lugliè and Stefania Zanetti
Letter to the Editor: Molecular identification of Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis in oral biopsies of Crohn’s disease patients
Gut Pathogens 2013, 5:18, doi:10.1186/1757-4749-5-18
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