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DLG-Ausschuss für Milchproduktion und Rinderhaltung diskutiert BVD-Fälle und Paratuberkulose

zwei_kueheFrankfurt/M. (DLG) – Ob die bestehenden Hygienemaßnahmen auf den Milchviehbetrieben ausreichen, wird immer dann kritisch hinterfragt, wenn neue Krankheiten und Krankheitsbilder auftreten. Aktuellen Anlass gibt in Nordrhein-Westfalen das Auftreten der Bovinen Virus Diarhoe (BVD) vom Typ 2. BVD-Typ 1 ist in den Betrieben bereits bekannt. In seiner neuen Form verursacht das Virus aber teilweise erhebliche Schäden und Verluste in den betroffenen Betrieben. Über 1.500 Tiere sind bereits den Folgen des Virus zum Opfer gefallen, das sich über Tröpfchen- und Schmierinfektion weiter verbreitet. Bereits geringe Mengen Kot oder Nasenschleim enthalten Erreger für 200.000 Neuansteckungen. Dr. Mark Holsteg vom Tiergesundheitsdienst in Nordrhein-Westfalen nahm im Rahmen der Sitzung des DLG-Ausschusses für Milchproduktion und Rinderhaltung zu den bisherigen Erfahrungen im Umgang mit BVD-Typ 2 wie folgt Stellung:

Das Virus ist verwandt mit dem Erreger der Schweinepest und breitet sich ähnlich schnell und verheerend aus. Insbesondere bei kalter und feuchter Witterung ist das Virus lange überlebensfähig. Die Symptome eines erkrankten Tieres sind zu Beginn unspezifisch: hohes Fieber, Lungenerkrankungen, blutiger Durchfall und/oder Schleimhauterosionen. Etwa 30 bis 50 Prozent der Tiere gehen an den Folgen der Krankheit ein. In einzelnen Mastbetrieben starben bis zu 80 Prozent aller Tiere. Überlebende Tiere bleiben in ihrer Entwicklung zurück und erholen sich in der Regel nicht vollständig. Die psychischen und finanziellen Folgen für Milcherzeuger und Rinderhalter sind somit immens, zumal Tierseuchenkassen den Ausfall nicht zwingend regulieren müssen und nicht alle Rinderhalter über Ertragsschadensversicherungen verfügen. „Aktuell haben wir seit sechs Wochen keinen neuen betroffenen Milchviehbetrieb mehr, aber solange die Quelle nicht eindeutig identifiziert ist, gibt es keine Gewissheit, dass es nicht wieder losgeht“, so Dr. Holsteg. Ein wichtiger Hinweis des Referenten: Bei den BVD Erkrankungen handelt es sich, genau wie bei der Schweinepest, nicht um ein Zoonose. Dies bedeutet, dass für den Menschen keine Gefahr besteht.

Den Gefährdungsgrad mit dem Tierarzt klären

Betriebsbesucher und Viehhändler stellen für den Eintrag des Virus in den Bestand das größte Risiko dar. Dr. Holsteg appellierte an die Milcherzeuger, ihr Hygienemanagement ernst zu nehmen. Dazu gehören neben betriebseigener Kleidung für Tierärzte und Besamer auch die Wiedereinführung von Desinfektionsmatten und gesonderte Auto-Stellplätze für betriebsfremde Besucher oder Viehhändler. Der Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen rät allen Rinderhaltern, die zurzeit nicht gegen BVD impfen, Kontakt mit dem Hoftierarzt aufzunehmen, um den Gefährdungsgrad des Betriebes zu klären und neben der Impfung auch geeignete Hygienemaßnahmen zu besprechen. Zwar könne mit Impfstoffen gegen den BVD Typ 1 das Auftreten des BVD Typs 2 nicht ausgeschlossen werden. Die Auswirkungen können jedoch deutlich abgemildert werden.

„Anti-Paratuberkulose“-Programm in den Niederlanden

Neben dem aktuellen Stand zu BVD-Typ 2-Infektionen informierte sich der DLG-Ausschuss zudem über das „Anti-Paratuberkulose“-Programm in den Niederlanden. Dort haben sich bereits im Jahr 2000 Wirtschaft und Politik zusammengeschlossen und ein intensives Forschungs- und Bekämpfungsprogramm verabschiedet. Seit 2010 ist die Teilnahme am Paratuberkulose-Bekämpfungsprogramm in den Lieferbedingungen niederländischer Molkereien verankert, seit 2012 dürfen nur noch Betriebe Milch abliefern, die keine hoch Erreger ausscheidenden Tiere mehr in der Herde haben. Ziel der Implementierung war, so Peter Franken, ehemaliger Mitarbeiter im Tiergesundheitsdienst der Niederlande, eine größtmögliche Produktsicherheit mit einer machbaren und wirtschaftlich sinnvollen Vorgehensweise zu vereinen. Dabei ging es nicht um eine völlige Freiheit von Paratuberkulose auf den Betrieben.

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