Medienbericht: Jahrelanger Massenbetrug mit Neuland-Geflügel
Hamburg (aho/lme) – Der wichtigste Geflügellieferant für Neuland-Fleisch hat in der im Hamburg erscheinenden Wochenzeitung ZEIT einen Massenbetrug eingeräumt. Landwirt L. aus Wietzen in Niedersachen hat demnach gegenüber dem Blatt zugegeben, dass er „jahrelang konventionell gehaltenes Mastgeflügel eingekauft, geschlachtet und als Neuland-Geflügel verkauft hat“. Hunderttausende Hähnchen wurden demnach mindestens in den vergangenen fünf Jahren verkauft. „Landwirt L. hat damit Hunderttausende Euro verdient“, so das Blatt.
Der Bundesgeschäftsführer des Neuland e.V., Jochen Dettmer, dementierte gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ), dass das Fleisch immer noch unter Neuland-Label auf dem Markt sein soll, wie die Zeit berichtete. Der Verein habe am 9. Dezember intern über den Austritt des Züchters informiert. Die entsprechende Tageslieferung sei noch gestoppt worden. Bei der jährlichen Kontrolle 2013 sei aufgefallen, dass etwas mit den Zahlen des Züchters nicht stimme. Der Verein habe ihn abgemahnt, hätte ihn aber nicht mehr genauer kontrollieren können, weil er im Dezember 2013 gekündigt habe, so Dettmer gegenüber der SZ.
Das Fleisch wurde in ausgewiesenen Metzgereien verkauft und an viele Firmen-Kantinen geliefert, unter anderem an das Versicherungsunternehmen Allianz und das Internetunternehmen Google, so die ZEIT.
Neuland wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem deutschen Tierschutzbund und der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft gegründet und wirbt unter seinem Gütesiegel für „ Qualitätsfleisch aus besonders artgerechte und umweltschonender Tierhaltung“ und ethisch korrekten Konsum.
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