Afrikanischer Schweinepest: Kieler Agrarministerium rät von Jagdreisen in betroffene Länder ab
Kiel (aho) – Das Agrarministerium von Schleswig-Holstein rät zu Beginn der Jagdreisesaison aus Sorge vor einer möglichen Verschleppung der Afrikanischen Schweinepest dringend davon ab, Jagdreisen in die betroffenen östlichen Mitgliedsstaaten zu unternehmen.
Dies gilt in besonderem Maße für Jäger, die auch Schweinehalter sind oder die anderen Kontakt zu Schweinebeständen haben. Sollte es dennoch zu Jagdreisen in die betroffenen Mitgliedsstaaten kommen, ist höchste Vorsicht geboten. Vor der Rückkehr ist die gesamte Jagdausrüstung gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Das Mitbringen von Jagdtrophäen oder von Fleisch oder Fleischprodukten stellt ebenfalls eine große Verschleppungsgefahr dar und sollte in jedem Fall unterbleiben. Aus den Restriktionsgebieten ist ein Verbringen verboten, so das Ministerium
Das Ministerium warnt eindringlich
Es müssen alle Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden, damit das hoch infektiöse Virus nicht verschleppt wird. Die Einschleppung der ASP nach Schleswig-Holstein hätte gravierende Folgen sowohl für alle Schweine haltenden Betriebe wie auch für die Wildschwein-Population, so der Appell des Ministeriums.
Von ASP-Infektionen sind in den Baltischen Staaten und Polen bei den Hausschweinen überwiegend sogenannte Hinterhofhaltungen (Kleinsthaltungen) betroffen. Die meisten Fälle werden aus Lettland berichtet, wo zudem auch die Klassische Schweinepest nachgewiesen wurde. Mittlerweile sind größere Teile Lettlands von Maßnahmen gegen die ASP betroffen, auch in Litauen, Polen und Estland sind sogenannte Restriktionsgebiete eingerichtet. Aus diesen Gebieten darf unter anderem kein Wildschweinefleisch, Produkte daraus oder Trophäen in andere Mitgliedsstaaten verbracht werden. Das Virus ist in gefrorenen, geräucherten oder gepökelten Fleischwaren monatelang haltbar.
In Estland wurden erste Fälle Anfang September bei Wildschweinen an der Grenze zu Lettland festgestellt. Ein weiterer Fall wurde im Norden Estlands festgestellt, ca. 200 km von den ersten Fällen entfernt. Die Zahl der Fälle vor allem bei Wildschweinen nimmt weiter zu und es werden auch Fälle in Landesteilen festgestellt, die bisher nicht von der Afrikanischen Schweinepest betroffen waren. Die steigende Zahl von Feststellungen und die weit voneinander entfernt auftretenden Fälle geben besonderen Anlass zur Sorge.
Weitere Informationen in der Interaktiven Tierseuchenkarte
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