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Blauzungenkrankheit: Impfung gegen die Serotypen 4 und 8 auch in Rheinland-Pfalz erlaubt

rinderkopfKoblenz (aho) – Da in Rheinland-Pfalz das Risiko besteht, dass das Virus der Blauzungenkrankheit erneut in die Tierbestände eingeschleppt wird, hat das Landesuntersuchungsamt (LUA) jetzt durch eine Allgemeinverfügung die vorbeugende Impfung gegen die Blauzungenkrankheit mit den Serotypen 4 und 8 erlaubt. Nach einem entsprechenden Beschluss des Bundesrates und einer Risikobewertung des Friedrich-Löffler-Instituts dürfen die Behörden in Deutschland zum Schutz vor einer Einschleppung eine vorbeugende Schutzimpfung von Rindern, Schafen und Ziegen jetzt erlauben.

Die Impfung darf allerdings nur von Tierärzten durchgeführt werden. Tierhalter, die ihren Bestand gegen die Blauzungen-Virus-Erkrankung impfen lassen wollen, können sich ab sofort an ihren Hoftierarzt wenden.

Hintergrund

Seit September 2015 wurde in Frankreich in über 210 Nutztierhaltungen das Blauzungenvirus des Serotyps 8 nachgewiesen, davon über 89 Ausbrüche alleine dieses Jahr. In Österreich wurde im November 2015 der Serotyp 4 des Blauzungenvirus in der Steiermark und im Burgenland festgestellt.

Der Erreger der Blauzungenkrankheit, das Blue Tongue-Virus (BTV), wird durch stechende Insekten (Gnitzen) übertragen und ist für den Menschen ungefährlich.
Die Krankheit bricht nach einer Inkubationszeit von bis zu zwölf Tagen aus. Bei Schafen treten schwere Verläufe mit Atemproblemen, vermehrtem Speichelfluss sowie der typischen geschwollenen Zunge mit Blaufärbung auf, die zu Todesfällen führen. Bei Rindern verläuft die Symptomatik in der Regel milder.
Noch vor wenigen Jahren galt die Blauzungenkrankheit in unseren Breiten als exotische Seuche. Nach dem ersten Auftreten einer Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 8 (BTV 8) in Deutschland im August 2006 breitete sich die Seuche jedoch innerhalb eines Jahres landesweit explosionsartig aus. Auf dem Höhepunkt des Seuchenzuges im Sommer 2007 waren allein in Rheinland-Pfalz tausende von Tieren erkrankt.

Die flächendeckende Impfung in den Jahren 2008/2009 hat in Rheinland-Pfalz eine Ausbreitung der Blauzungenkrankheit gestoppt. Dadurch konnten erhebliche Leiden für die Tiere und große finanzielle Verluste für die Tierhalter verhindert werden.

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