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GÖTTINGER ERKLÄRUNG 2017: Uslar 2 und gesunde Kühe – Die Diskussion geht weiter

Uslar (AVA) – Die Diskussion um die aktuellen Produktionsbedingungen –Zucht, Haltung, Fütterung – in der Milchviehhaltung wurde während der zweitägigen Tagung der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) in Uslar im Herbst 2017 fortgesetzt. Referenten/innen der praktischen Milchviehhaltung, der Tierernährung, der Tierzucht, der tierärztlichen Praxis und Ökologie haben diesen Fragekomplex aus dem Blickwinkel der jeweiligen Disziplin beleuchtet. Es war ein Versuch, die unterschiedlichen Meinungen zwischen den Disziplinen und auch innerhalb einer Disziplin aufzuzeigen und vor allem auch die unterschiedlichen Bewertungen zu verdeutlichen. Gemeinsamkeiten wie die Ablehnung der Zucht von größeren Milchkühen oder des „Milchtyps“ lassen ohne Zweifel Veränderungen in die gewünschte und daher zu begrüßende Richtung erkennen. Hierzu trägt der seit vielen Jahren bestehende Gesamtzuchtwert bei, der im großen Umfang neben der Milchleistung auch funktionelle Charakteristika berücksichtigt. Die Möglichkeiten der genomischen Selektion könnten diese Entwicklung begünstigen, wenn die Gewichtung in Richtung Fitness- und Gesundheitsmerkmalen verschoben wird.

Gegensätze bleiben aber bestehen. Das weitere Festhalten an höheren Milchleistungen ohne überzeugende Sicherstellung der leistungsgerechten Fütterung der Milchkühe im ersten Laktationsdrittel weckt jedoch Zweifel, ob die Betonung funktioneller Zuchtwerte in der Realität angemessene Beachtung findet. Der bestehende genetische Antagonismus zwischen Milchleistung und bedarfsgerechter Futteraufnahme zu Beginn der Laktation lässt Gesundheitsrisiken und Grenzen erkennen, die zurzeit jedoch noch keine angemessene Berücksichtigung finden. Die Bedeutung dieser Kontroverse wurde u.a. aufgrund eines Tagungsbeitrages aus der tierärztlichen Praxis deutlich. Die Erfahrung von 30 Jahren Bestandsbetreuung führte zu der ernüchternden Erkenntnis, dass z. B. Therapiekonzepte für Stoffwechselerkrankungen oder Fettleber fehlen. Diese Erkrankungen sind als Schlüssel zum Verständnis vieler Produktionskrankheiten anzusehen und auf die Diskrepanz der Steigerung der Milchleistung ohne entsprechende Futteraufnahme zurückzuführen. Eine kausale Therapie im Sinne von Aufheben der Ursachen ist zurzeit nicht möglich.

Bemerkenswert waren Beiträge aus dem Publikum von Tierärzten/innen oder aus der praktischen Milchviehhaltung. Es werden Lösungsansätze für die vielfältigen Probleme der Praxis von der Wissenschaft erwartet, die mit Nachdruck zum Ausdruck gebracht wurden. Wie kann und sollte es weiter gehen?

Wissenschaft zeichnet sich durch die einfache Erkenntnis aus, dass sich bestehendes Wissen und entsprechendes Verständnis eines Problemkomplexes durch eine Limitierung auszeichnen und selten allgemein verbindliche Wahrheiten beinhalten. Zweifel war und ist die Triebfeder wissenschaftlicher Auseinandersetzung. In diesem Sinne war die Folgeveranstaltung Uslar 2.0, ein Jahr nach Uslar 1.0., ebenso ein Erfolg der AVA und zugleich die Aufforderung und Verpflichtung zur weiteren Fortsetzung der eingeschlagenen Richtung:

Diskussionen der Disziplinen im Interesse der Sache:
Gesundheit der Kühe.
Wir warten auf Uslar 3.0 in 2018!

Dr. med. vet. u. Dipl.- Ing. agr. Thomas Grupp, Poing
O. Univ. Prof. i. R. Dipl.-Ing. Dr. nat. techn Alfred Haiger, Wien
Dipl.-Ing. agr. u. Fachtierarzt Ernst-Günther Hellwig, AVA Horstmar-Leer
Dipl.-Ing.- agr. Ulrike Huschke, ZVL Jena-Saale-Holzland, Stadtroda, Tiergesundheitskontrolleurin
Dr. med. vet. Anita Idel, Feldatal
René Pijl, Klauenschneidermeister, Jever
Dipl.-Ing. agr. Kirsten Wosnitza, Löwenstedt

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