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Tipps für die Ferkelaufzucht

[So soll es sein!]

(aho) – Eine rentable Schweinehaltung lässt sich nur durch ein konsequentes Management gewährleisten. Nachfolgend einige Tipps und Hinweise, wie man Krankheitseinbrüche bei Ferkeln managt und eine Ausbreitung verhindert:
1. Managementpläne einhalten: Bei einem Krankheitseinbruch haben sie schon genug Probleme. Verschlimmern sie die Situation nicht noch dadurch, dass sie beim Management schlampen.

2. Ferkel nicht mischen: Ferkel sollten höchstens am ersten Lebenstag zum Wurfausgleich versetzt werden. Im Absetzerstall sollten niemals Ferkel verschiedener Abferkelgruppen gemischt werden.

3. Streptokokken-Infektionen bekämpfen: Streptokokken, insbesondere Streptococcus suis, sind häufige und gefährliche Erreger, die mit konsequenter Hygiene und zuverlässigen Medikamenten bekämpft werden müssen. Entzündungen von Hirnhaut, Gelenken und Lungen sind auf Infektionen mit (unter anderem) diesem Erreger zurückzuführen. Dabei infizieren sich schon die Ferkel während der Geburt, weil die Scheidenschleimhaut der Muttersau die gefährlichen Streptokokken beherbergt. Als Eintrittspforten dienen Nabel, kleine Wunden oder die Atemwege. Vorbeugende Maßnahmen und die antibiotische Therapie sind die besten Wege in der Bekämpfung der Streptokokken-Infektionen. Wichtig ist, das Verletzungsrisiko (etwa durch abgekniffene Zähne, raue Böden, Nabelschnur, Kastration) zu minimieren und auf eine ausreichende Stallhygiene zu achten. Waschen der Sauen vor der Einstallung, Nabeldesinfektion und saubere, desinfizierte Instrumente bei der Durchführung von Eingriffen am Ferkel sollten für jeden Betrieb Grundvoraussetzung sein. Die vom Tierarzt verordnete antibiotische Therapie muss frühzeitig erfolgen, um optimale Heilungsraten zu erzielen.

4. Striktes Rein – Raus – Management: Nur mit diesem Management lassen sich die notwendigen Reinigungs – und Desinfektionsmaßnahmen durchführen. Verbleiben einige zurückgebliebene Ferkel im Stall, so können diese wieder Bakterien und Viren übertragen.

5. Reinigen – desinfizieren – trocknen lassen!: Ohne vorhergehende Reinigung ist eine Desinfektion sinnlos. Schmutz kann man nicht desinfizieren. Nach der Desinfektion müssen die Flächen abtrocknen und für drei Tage aufgewärmt werden. Alternativ zum Einsatz eines Desinfektionsmittels können die Flächen – so weit sie es vertragen und keine Feuergefahr besteht – mit einem Gasbrenner abgeflammt werden. Das Abflammen hat den Vorteil, dass auch Wurmeier abgetötet und die Flächen abgetrocknet werden.

6. Sauberes Wasser: Wasser ist das wichtigste Futtermittel in einem Tierbestand. Während beim Kauf von Futtermitteln exakt auf die Inhaltsstoffe geachtet wird, wissen vermutlich 80 Prozent der deutschen Landwirte nicht, was sie denn da so „für ein edles Tröpfchen“ an ihre Tiere vertränken. Sorgen sie für zirkulierendes, kühles Wasser. Vermeiden sie Blindleitungen mit stehendem, faulendem Wasser, die das Tränkewassersystem immer mal wieder mit Bakterien beimpfen. Verwenden sie kurze Leitungen. In langen Leitungen wärmt sich das Wasser auf, so dass sich Bakterien vermehren können. Verwenden sie nur für Trinkwasserleitungen geeignetes Material. Das Kunststoffmaterial mancher Gartenschläuche wird von den Bakterien im Wasser angegriffen und dient ihnen als Nährboden für eine weitere Massenvermehrung.

7. Besatzdichte senken: Insbesondere Ferkel bis zu einem Alter von 10 Wochen reagieren auf etwas mehr Platz sehr positiv.

8. Absetzerferkel warm halten: Absetzerferkel fressen in den ersten Tag weniger, da sie sich in der neuen Situation erst einmal zurecht finden müssen. Sie bilden deshalb wenig Verdauungswärme. Die Ställe müssen deshalb gut vorgeheizt und warm gehalten werden.

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Abbildung: Trog für zusätzliche Tränkeversorgung (© pigpool)

Eine in den ersten Tagen in sauberen Trögen angebotene schmackhafte Elektrolyttränke erhöht zumeist die Futteraufnahme deutlich, so dass die Ferkel „besser Tritt fassen“.

9. Ferkel schonend behandeln: Beim Umstallen und Transport sollten die Ferkel mit Treibebrettern vorsichtig geleitet werden. „Ferkelrodeos“ sind absolute Stressoren für die Tiere.

10. Hygiene bei Behandlungen: Leider muss man auf einer Reihe von Betrieben immer wieder feststellen, dass häufig mit den Arzneimitteln mehr als fahrlässig umgegangen wird. So werden die Injektionspräparate zu warm gelagert und sogar dem direktem Sonnenlicht ( Fensterbank ) ausgesetzt. So durch das UV-Licht malträtiert verlieren die Arzneimittel ihre Wirksamkeit. Häufig wird mit einer verschmutzten und schartigen Kanüle aus der Flasche entnommen und mit eben dieser Kanüle in das Tier injiziert. Sowohl in die Medikamentenflasche als auch in den Ferkelnacken gelangen somit Millionen von Bakterien und Schmutzpartikel, die das Medikament unbrauchbar machen und an der Injektionsstelle eine Infektion setzen. Die häufig geäußerte Meinung „Das macht doch nichts, das sind doch Antibiotika, die töten die Bakterien“ ist ein Irrglauben. Es gibt genug Erreger, die durch bestimmte Arzneimittel nicht beeinträchtigt werden. Die von vielen Fachleuten geforderte sterile Injektion ist unter Praxisbedingungen auch bei bestem Willen nicht immer gewährleistet. Es sollte aber wenigstens keimarm gearbeitet werden. Hierzu gehört die regelmäßige Reinigung und Auskochen der Spritze. Ausgekochte Spritzen lassen sich keimarm in einem gebügelten Handtuch aufbewahren. Bei Reihenimpfungen ist die Kanüle wenigstes von Stallabteil zu Stallabteil zu wechseln. Nach jeder Bucht ( 12 Tiere ) soll die Kanüle auf Beschädigungen untersucht werden.

11. Krankenbuchten einrichten: Kranke Absatzferkel müssen aus der Bucht entfernt werden, da sie massiv Krankheitserreger ausscheiden. Sie sind so ein Infektionsrisiko für die Buchtengenossen. Zudem werden krankheitsgeschwächte Ferkel von den gesunden Buchtengenossen abgedrängt. Sie haben deshalb selbst bei bester medizinischer Betreuung keine Chance.
Die Krankenbuchten sollten warm, sauber und trocken sein. Da sie Ferkel beherbergen, die massiv Krankheitserreger ausscheiden, müssen diese Buchten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Überprüfen sie regelmäßig die Wasserleitungen. Da Krankenbuchten oft nur mit wenigen Tieren besetzt sind und diese krankheitsgeschwächten Ferkel nur sehr wenig trinken, steht das Wasser oft lange in den Leitungen, so dass es sich aufwärmen kann und sich Bakterien massiv vermehren. Wenn Ferkel diese „Bakterienjauche“ ungern trinken und deshalb nur sehr schlecht fressen, darf man sich nicht wundern, wenn die Tiere trotz bester medizinischer Betreuung nicht „recht in Gang kommen“.

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