Tagung: Antibiotikaresistenz an der Schnittstelle Mensch-Tier-Umwelt
Hannover (TiHo) – Resistenzen machen Antibiotika unwirksam gegenüber Krankheitserregern – eine Therapie wird schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Dies gilt für bakterielle Krankheiten bei Menschen wie auch bei Tieren. Der vielfältige Einsatz von Antibiotika führt darüber hinaus dazu, dass Antibiotika, deren Abbauprodukte sowie resistente Bakterien auch in der Umwelt zu finden sind.
Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis diskutieren Fragen zu Antibiotikaresistenzen am Freitag, den 8. Februar 2019, von 9 bis 17 Uhr unter dem Titel „Seminar Veterinary Public Health: Antibiotikaresistenz an der Schnittstelle Mensch-Tier-Umwelt“. Die Tagung findet in der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover im Hörsaal des Instituts für Pathologie am Bünteweg 17, 30559 Hannover statt.
Laut des Verbrauchermonitors, den das Bundesinstitut für Risikobewertung im Februar 2018 veröffentlichte, beunruhigen Antibiotikaresistenzen 62 Prozent der Befragten, also eine große Mehrheit (BfR-Verbrauchermonitor 02|2018). Viele internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation WHO, das Welttierseuchenamt OIE oder die Welternährungsorganisation FAO haben daher Aktionspläne initiiert, die die Bekämpfung von Resistenzen und die Kontrolle des Antibiotikaeinsatzes zum Ziel haben. In der Wissenschaft beschäftigen sich zahlreiche Projekte mit der Frage, wie Resistenzen bei Mensch, Tier und in der Umwelt entstehen, sich ausbreiten und zusammenhängen. Gesetzgeber und Politik haben bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um dieses wichtige Problem der öffentlichen Gesundheit zu regulieren.
Vor diesem Hintergrund soll das jährlich stattfindende Seminar Veterinary Public Health im Jahr 2019 die aktuelle Situation in allen drei Bereichen des One-Health-Kontextes vorstellen und diskutieren. Internationale Fachexperten werden Beiträge für ein sektor- und fachübergreifendes Gespräch liefern, in dem es um Möglichkeiten der Zusammenarbeit sowie Chancen neuer Forschungsansätze zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Praxis gehen wird.
Die Veranstaltungssprache ist Englisch.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Programm
I. Welcome note
L. H. Wieler, Berlin: Antimicrobial resistance as a One Health-paradigm
II. AMR in Humans
H. Grundmann, Freiburg: Current situation in the EU
P. Gastmeier, Berlin: AMR in hospitals in Germany
G. Werner, Wernigerode: AMR in the German community
III. AMR in Animals
J. Wagenaar, Utrecht: The EU project EFFORT
L. Kreienbrock, Hannover: AMR in farm animals in Germany
BA. Tenhagen, Berlin: Antimicrobial resistance in food in Germany – prevalence and relevance
IV. AMR in the Environment
R. Hendriksen, Copenhagen: Global monitoring of AMR from waste water and faecal samples
C. Galert, Emden: AMR in surface water
K. Smalla, Braunschweig: AMR in plants and soil
V. AMR at the Human-Animal-Environment Interface
J. Wagenaar, Utrecht: The WHO Tricycle Project as an example of a coordinated One Health project
M. Pulz, Hannover: Summary of the day
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