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Impfen gegen Viren +++ auch bei Gefluegelpest

Oldenburg (ngw) – Zukünftig muss es wohl bei jedem neuen Ausbruch der Aviären Influenza (AI) nicht mehr heißen: „Die Geflügelgrippe ist wieder da“. Der Realität entsprechend muss die Formulierung lauten: „Das Geflügelpest-Virus ist in den heimischen Wildvögeln ganzjährig hier und die Geflügelpest bricht aus, wenn das Wetter oder andere Bedingungen dafür günstig sind.“
Nutzgeflügelhalter sehen diese Entwicklung mit großer Sorge. Puten- und Gänsehalter sind sogar in Existenzsorgen. Putenhalter haben in den vergangenen Jahren mit zielgerichteten Lösungen und hohem Investitionsaufwand die Biosicherheit für ihre Tiere optimiert. Betriebsflächen an den Ställen wurden befestigt und permanent sauber gehalten. Stroh für die Stalleinstreu wurde eingehaust und vor Wildvögeln geschützt. Entlüftungsschächte bekamen im Firstbereich Schutzgitter, damit Wildvögel nicht mehr von oben in die Ställe koten können. Die Reihe der Beispiele ließe sich weiter verlängern.

Zusammenfassend gilt nach wie vor, dass der entsprechend präparierte Stall der beste und wirksamste Biosicherheitsbeitrag ist. Freilandhaltung und Auslauf – und seien sie auch noch so tierwohlfördernd und wichtig – haben dagegen mit Tierseuchenprävention eher nichts zu tun und sind als Zielkonflikt einzuordnen.

Eine gemeinsam vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aufgestellte Checkliste ermöglicht jedem Betriebsleiter die notwendige Eigenkontrolle seines Biosicherheits-Status. Die mit der Universität Vechta entwickelte Biosicherheits-Risikoampel bietet darüber hinaus die zeitgemäßere digitalisierte Selbstkontrolle.
Aktuell hat eine NGW-Expertengruppe zusammen mit der Niedersächsischen Tierseuchenkasse für Puten über die Beprobung des Tränkewassers ein präventives Frühwarnsystem entwickelt. Ein Positivbefund kann sehr früh die notwendigen Quarantäne-Maßnahmen auslösen, während die Tiere im Stall noch keine Symptome zeigen. Prävention und Biosicherheit werden also bei engem Schulterschluss zwischen Behörden und Geflügelwirtschaft immer wieder fortentwickelt und optimiert. Und trotzdem lassen sich Geflügelpestausbrüche nicht vollständig und sicher vermeiden.

Die Geflügelpest bzw. Aviäre Influenza (AI) wird durch ein Influenza-Virus ausgelöst. Dies ist weltweit verbreitet und hat inzwischen mehr als 130 Subtypen entwickelt. Menschen sind nicht gefährdet, aber bei Geflügel endet eine Infektion mit den hochpathogenen Subtypen nahezu immer tödlich. Das AI-Virus bedroht inzwischen die Existenzen ganzer nationaler Geflügelwirtschaften und damit auch die Lebensmittelversorgung mit Eiern und Geflügelfleisch. Das hat u.a. die USA schon genauso getroffen wie China.
In Kontinenten außerhalb Europas wird deshalb immer häufiger gegen AI geimpft. „Auch in Europa und besonders in Deutschland müssen wir die Impfung baldmöglichst einführen“, fordert der Vorsitzende der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft Friedrich-Otto Ripke. „Wir können nicht noch viele Jahre so weitermachen und immer wieder das Leben von Tausenden von Nutztieren riskieren, die unseren Schutz aus vielerlei Gründen verdienen. Und wir können nicht die Existenz unserer Geflügelhalter aufs Spiel setzen, die für die nachhaltige Erzeugung gesunder Geflügelprodukte gebraucht werden.

Die in kurzer Zeit mit modernen Wissenschaftsmethoden in Deutschland gegen Corona entwickelten Impfstoffe müssen uns Ansporn und Vorbild sein. Dabei darf nicht verschwiegen werden, dass eine breitwirksame Impflösung gegen AI sicher nicht in Jahresfrist zur Verfügung stehen wird. Die Anforderungen im Veterinärbereich sind eher höher als im Humanbereich.

Ein AI-Impfstoff muss ein sogenannter Marker-Impfstoff sein, der gewährleistet, dass man erkrankte und geimpfte Tiere, die beide Antikörperbildung aufweisen, voneinander unterscheiden kann. Nur so können Veterinärbehörden auch in Zukunft AI-Ausbrüche und Seuchenzüge erfassen.

Gerade weil die Anforderungen so hoch sind und die Seuchenzüge immer dichter aufeinander folgen, muss jetzt sofort die Impfstoffentwicklung forciert werden. Wir brauchen den AI-Impfstoff eher in 2 Jahren als in 5 Jahren und mit Puten und Freilandhaltungen sollte begonnen werden“, betont Ripke.

Zeitparallel muss die Bundesregierung auf nationaler und EU-Ebene den erforderlichen Rechtsweg ebnen. Das gilt auch für den freien Handel mit Fleisch und Eiern, die von geimpften Tieren stammen. Dabei sollte auch die Internationale Impfbehörde OIE zu beteiligen sein. Lebensmittel aus geimpften Tieren haben keine faktischen Mängel, Rückstände oder Nachteile. Für diese Tatsache müssen alle Beteiligten – auch der Handel – bei Verbraucherinnen und Verbrauchern gemeinsam ein positives Bewusstsein schaffen. Auch das wird seine Zeit brauchen.
„In Summe ist das keine einfache Aufgabe, aber allemal eine, die den Aufwand lohnt“, fasst Ripke zusammen.
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