[Mettbrötchen Foto: Björn Koblow] Berlin (aho) – Derzeit kann die überwiegende Mehrzahl der Besiedelungen des Menschen mit ESBL-bildenden E. coli nicht über die Tierhaltung und Lebensmittel liefernde Tiere erklärt werden. Dieses Fazit ziehen Wissenschaftler des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit Sitz in Berlin in der Fachzeitschrift „Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift“. Die Experten bestätigen damit die Arbeiten anderer Wissenschaftler aus dem In- und Ausland.
Brüssel (EU) – Die Kommission verabschiedete heute ihre Vorschläge für Tierarzneimittel und Arzneifuttermittel, die darauf abzielen, die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere zu verbessern, Antibiotikaresistenz in der EU zu bekämpfen und Innovation zu fördern.
Berlin (aho) – Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die Daten über die im Jahr 2013 in der Veterinärmedizin abgegeben Antibiotika nach unten korrigiert.
Kopenhagen (aho) – Die in Dänemark mit dem sogenannten Gelbe-Karten-Systen forcierte Reduktion des Antibiotikaeinsatzes hat für Mastschweine unangenehme Konsequenzen, die Fragen des Tierwohls und der Schlachthygiene aufwerfen. Wie Wissenschaftler der Universität Kopenhagen kürzlich auf einer Tagung berichteten, werden jetzt am Schlachthof bei den Schweinen vermehrt Abszesse und entzündliche Veränderungen der Knochen gefunden. Die in der Untersuchung erfassten pathologischen Befunde stiegen um 52% bzw. 67%.
Oxford (aho) – Eine aktuelle Umfrage des britischen Marktforschungsinstituts „MedeConnect“ unter 1.000 britischen Hausärzten hat ergeben, dass 28 Prozent der Mediziner „mehrmals pro Woche“ Antibiotika verschreiben, auch wenn sie nicht sicher sind, dass sie medizinisch tatsächlich erforderlich sind. 93 Prozent sehen sich von den Patienten dazu genötigt und geben diesem Druck auch häufig nach.
(BR) – Jährlich sterben Tausende an Infektionen durch multiresistente Keime, wegen fehlender Hygiene in Krankenhäusern und dem hohen Einsatz von Antibiotika. Die multiresistenten Keime verbreiten sich aber auch durch Kliniken-Abwässer.
Borken (aho) – Die bislang ausstehende Beprobung von Sauen in den zwei zuletzt noch gesperrten Schweinehaltungen im Kreis Borken konnte zwischenzeitlich erfolgen. Vier zur Schlachtung anstehende Sauen wurden dabei auf das verbotene Antibiotikum Furazolidon untersucht.
Steinfurt (aho) – Die bundesweite Datenbank zur Erfassung der Antibiotika-Anwendung in der Nutztierhaltung ist aktiv. Zur Meldung verpflichtet sind die Halter von Mastrindern, Mastschweinen, Mastputen und Masthühnern. Die Arzneimittel-Datenbank ist in der sogenannten HIT-Datenbank integriert, in der die Tierhalter bereits mit ihren Stammdaten erfasst sind. Die erste Frist ist bereits abgelaufen. Bis zum 1. Juli 2014 mussten die Tiermäster ihre Daten um die Nutzungsart ergänzen. Bislang sind erst rund 40 Prozent der Landwirte dieser Verpflichtung nachgekommen. Das Veterinäramt des Landkreises Steinfurt appelliert daher nochmals dringend an die Tierhalter, die Eintragungen vorzunehmen.
[MRSA-Risiko Kurzflossen-Grindwal; Foto: Martina Nolte] Berlin (aho) – Wieder einmal geistert eine Meldung über angeblich gefährliche antibiotikaresistente MRSA-Bakterien durch die Medien. Diesmal wurden die Keime im Auftrage der Grünen Bundestagsfraktion auf marinierten Grillkoteletts festgestellt, wobei reflexartig die Gefahr von unbehandelbaren Infektionskrankheiten heraufbeschworen wurde.
Hannover (aho) – Das Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat in Futterproben eines Rinder haltenden Betriebes in der Grafschaft Bentheim Rückstände des Antibiotikums Furazolidon nachgewiesen.
[Grafik: Verordnungen von Antibiotika und Chemotherapeutika durch GKV-Vertragsärzte im Jahr 2012. Gesamtverordnungen nach definierten Tagesdosen. Quelle: Arzneiverordnungs-Report 2013]
Frankfurt am Main (BpT) – Seit 2011 sind die pharmazeutischen Unternehmer gesetzlich verpflichtet, die Antibiotika-Abgabemengen in der Tiermedizin an das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) zu melden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat heute die dritte Auswertung der DIMDI-Zahlen vorgelegt.
Den Haag (aho) – Wie das niederländische Agrarministerium in einem Schreiben vom 25.07.2014 an das niederländische Parlament mitteilte, liegen die gefundenen Furazolidonmengen in Schweinefutter bei maximal 450 ppb (parts per billion). Wie Staatssekretärin Sharon Dijksma dem Parlament weiter erläuterte, könne hiervon auf kein Risiko für den Verbraucher geschlossen werden.
Hannover (aho) – Nachdem das Verbraucherschutzministerium in Hannover am vergangenen Freitag darüber informiert worden ist, dass drei Milchvieh haltende Betriebe Futtermittellieferungen von einem niederländischen Unternehmen erhalten haben, das in Verdacht steht, mit dem Antibiotikum Furazolidon verunreinigte Produkte ausgeliefert zu haben, wurden amtliche Proben der Milch genommen und vom LAVES untersucht.
Utrecht (aho) – In den Niederlanden wurden mehr als 100 Tierhaltungen durch die niederländischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (Nederlandse Voedsel- en Waren Autoriteit: NVWA) gesperrt, da den Tieren Mischfutter verabreicht wurde, welches mit dem Antibiotikum Furazolidon kontaminiert war. Im Verdacht steht eine Mischung aus Sojaschrot und Bäckereierzeugnissen, die von dem niederländischen Händler Van Kats Food en Feed B.V. vertrieben wurde.
[Fluss Doubs bei Besançon; täglich mit 600 Milliarden ESBL-Keimen belastet; Foto: Wikimedia] Besançon (aho) – Kläranlagen entlassen sowohl über das „geklärte“ Wasser als auch über Klärschlämme große Mengen an antibiotikaresistenten ESBL-Colibakterien* in die Umwelt.
Hierzu berichten jetzt Mediziner, Hygieniker und Mikrobiologen des Regional-und Universitätsklinikums Besançon (Frankreich) in der Fachzeitschrift „Clinical Infectious Diseases“.
(aho) – Kaum eine Woche vergeht, in der nicht in der Laienpresse und von Politikern ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin beklagt wird. Dabei werden vom BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) – basierend auf eigene Erhebungen – Abgabemengen von 1.600–1.700 Tonnen pro Jahr gemeldet.
[Kläranlagen versagen bei antibiotikaresistenten Keimen. Foto: Evelyn Simak] Coventry (aho) – Selbst aus modernen Kläranlagen gelangen hochresistente Bakterien in Flüsse und bedrohen so Menschen, Tiere und die Umwelt. Hierzu berichten jetzt Wissenschaftler der University of Warwick in Coventry zusammen mit Autoren andere wissenschaftlicher Institutionen im Fachblatt „Journal of Antimicrobial Chemotherapy“.
London (aho) – Der britische Ministerpräsident David Cameron ruft in einem BBC-Interview zum weltweiten Kampf gegen antibiotikaresistente Keime auf. „Ich denke, das ist eine sehr ernste Bedrohung. Wir laufen Gefahr, in der Medizin ins Mittelalter zurückzukehren“, sagte Cameron in dem Interview. Er benannte auch die Kernprobleme:
Berlin (aho) – Ab dem 01. Juli 2014 müssen Betriebe, die Rinder, Schweine, Hühner und Puten zur Mast halten, erfassen, wie häufig ihre Tiere mit Antibiotika behandelt werden.