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Katzenkrankheiten – gestern und heute

Die Zahl übergewichtiger Katzen steigt

(aho) In einer Auswertung der Patientenunterlagen aus den Jahren 1967 und 1997 der Ersten Medizinischen Tierklinik der LMU, München wurden erhebliche Unterschiede bei Katzen in der Häufigkeit von Erkrankungen bestimmter Organsysteme festgestellt. Erkrankten Katzen 1967 noch hauptsächlich am Magen-Darmtrakt, den Ohren, an Infektionskrankheiten und Parasitosen, so wurden 1997 am häufigsten Tumore, Nieren- und Herzleiden sowie erst an vierter Stelle Erkrankungen des Verdauungstraktes diagnostiziert. Auffällig ist auch, daß 1967 die Diagnose jeder 6. kranken Katze ungeklärt war, 1997 war dies nur noch bei jeder 14. der Fall. Die Ursache dürfte besonders in der Weiterentwicklung der Kenntnis von Krankheiten der Katze, verbesserten diagnostischen Möglichkeiten und der Bereitschaft der Tierhalter zur höheren Investition in die Gesunderhaltung dieser Tierart zu suchen sein. Für viele Fälle von “Vergiftung” – 1967 noch bei 5% der Katzen festgestellt – fand man 1997 wahrscheinlich eine bessere Erklärung, so daß dieser Anteil stark gesunken ist. Krankheiten von Herz, Nerven, Niere und Hormondrüsen wurden 1967 äußerst selten diagnostiziert, 1997 hatte sich dagegen die Diagnostik insbesondere von Herz-, Nieren-, und Nerven- und Tumorerkrankungen so verbessert, daß sich damit der gestiegene Anteil dieser Erkrankungen erklären läßt. Aber auch die allgemein gesteigerte Lebenserwartung der Katzen von 1997 trug ihren Teil dazu bei, daß es zur Zunahme von sog. “Alterskrankheiten” wie Tumorosen, Herz- und Nierenleiden kam. Für den Rückgang von Infektionskrankheiten und Parasitosen ist wahrscheinlich eine verbesserte Aufklärung der Besitzer und die breitflächig durchgeführte Impfprophylaxe sowie dem Einsatz von vorbeugenden Antiparasitika verantwortlich. Das aufmerksamere Fütterungs- und Pflegeverhalten der Besitzer von 1997 hat zwar einerseits zum Rückgang von Magen-Darm-, Haut- und Ohrenerkrankungen, jedoch andererseits auch zur unahme von übergewichtigen Katzen von 0 auf 4,1%.

Quelle:

W. Kraft, D. Danckert; Entwicklung einer Katzenpopulation – ein Vergleich der Jahre 1967 und 1997 Teil 2: Krankheiten, Tierärztl Prax 1999; 27 (K) S. 224 – 228

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