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Fettreiches Futter für Hochleistungspferde

(aid/aho) – Aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht sind weder stärkereiche noch fettreiche Ernährung typisch für Pferde. Der Energiebedarf von Hochleistungspferden verlangt aber energiereiches Futter. Da stärkereiche Fütterung mit Getreide, insbesondere bei hohem Anteil leichtlöslicher Kohlenhydrate, neben Verdauungs – störungen weitere schwerwiegende gesundheitliche Störungen wie beispielsweise Hufrehe verursachen kann, wird der Einsatz von Futterfetten erwogen. In der Zeitschrift „Der praktische Tierarzt“ (Coll. Vet. XXIX, S. 25 – 30, 1999) berichtete Anette Zeyner vom Instituts für Tierernährung der Universität Leipzig kürzlich über Erfahrungen mit Futterfetten bei Pferden. Pflanzliche Fette wurden in den Versuchen eher akzeptiert als tierische. Es bestanden aber große individuelle Unterschiede, sowohl was die Fettart als auch die aufgenommene Fettmenge betraf. Durch den Zusatz von Fetten zu Futtermischungen konnte ein Staubbindung bewirkt werden, die die Atemwege der Pferde bei der Futteraufnahme entlastete. Die Fettummantelung einzelner Futterpartikel kann möglicherweise jedoch auch zu ungenügender Verdauung der Futterinhaltsstoffe führen. In einzelnen Fällen wurde eine verminderte Aufnahme von Calcium und Magnesium aus dem Darm beobachtet. In Abhängigkeit von der Versuchsanstellung schien die Futterpassage durch Fettzusatz in inigen Fällen reduziert, in anderen dagegen beschleunigt. Bei Futterfettzusätzen sollte die Vitamin-E-Versorgung erhöht werden. Die Fette selbst bewirken zwar wahrscheinlich eine erhöhte Vitamin- E-Verfügbarkeit, die fettbedingte Steigerung des Risikos einer Oxidation lässt jedoch eine tägliche Versorgung mit 2 Milligramm Vitamin-E je Kilogramm Lebendmasse für Pferde aller Nutzungsrichtungen und Leistungsklassen als notwendig erscheinen. Die Verabreichung der täglichen Fettmenge über viele kleine Mahlzeiten kann eventuell die Dünndarmverdaulichkeit der Futterfette erhöhen und damit die in den Dickdarm einfließende Fettmenge reduzieren.

Futterfette sollten nicht ranzig sein: Sojaöl, das durch instabilisierte Lagerung gealtert war, bewirkte im Blutplasma einen Anstieg an Thiobarbitursäure. Futterfett sollte kühl, dunkel und mit Stabilisatorzusatz gelagert werden. Genaue Empfehlungen, wie viel Futterfett die Futtermischungen für Pferde enthalten sollten, scheinen vorerst noch nicht möglich. Es wird aber angenommen, dass tägliche Fettzulagen von bis zu 1 Gramm je Kilogramm Lebensmasse vertragen werden.

Quellen:

Sigrid Baars, aid – PresseInfo, Ernährung und Landwirtschaft, Nr. 4, 27. Januar 2000

Anette Zeyner, Möglichkeiten des Einsatzes von Fetten in der Pferdefütterung, Prakt. Tierarzt. Coll. Vet. XXIX, S. 25 – 30, 1999

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