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Hasen: Zahl der natürlichen Feinde um das 3-4fache angestiegen

Witterung, Verkehr und Krankheiten haben starken Einfluss

Bonn (ots) – Seit 1996 wird der Feldhase in der bundesweiten „Roten Liste“ als gefährdete Art geführt. Auch in der im Mai 2000 erscheinenden neuen Auflage von Nordrhein-Westfalen z.B. wird eine Einstufung als RL3 (gefährdet) vorgenommen. Auf einer Tagung der Natur- und Umweltschutz-Akademie Nordrhein-Westfalen wurden nun kürzlich aktuelle Erkenntnisse zum Hasenbesatz sowie zu den dabei erkennbaren Entwicklungen vorgestellt. Einhelliges Fazit der anwesenden Fachleute war, dass die Zahl der natürlichen Feinde deutlich zugenommen und so die Hasenpopulationen unter Druck gesetzt habe. Darüber hinaus gelte nach wie vor auch der Straßenverkehr als eine maßgebliche Gefahrenquelle für die Feldhasen. Die in den green-facts vom 18. Januar 1999 beschriebenen Beobachtungen haben sich demnach bestätigt. So stellt Dr. Egbert Strauß vom Institut für Wildtierforschung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover fest, dass der Hasenbesatz zwischen 1991 und 1999 nahezu gleich geblieben bzw. leicht angestiegen sei. Trotz intensiver landwirtschaftlicher Nutzung seien im Naturraum Braunschweig/ Hildesheimer Börde beispielsweise zwischen 5 und 60 Hasen pro km2 und damit für Niedersachsen die höchsten Besätze anzutreffen. Die Geburtsraten seien nahezu in allen Gebieten gleich und genauso hoch wie in der Vergangenheit. Wenn dann in einzelnen Regionen ein Besatzrückgang zu verzeichnen sei, so kämen neben der Witterung, Krankheiten und dem Verkehr insbesondere natürliche Feinde als Ursache in Betracht. Von Agrarchemikalien (Pflanzenschutz- und Düngemittel) seien dagegen keine entsprechenden Wirkungen bekannt. Allein mechanische Eingriffe wie die Mahd von Grünland oder die Einsaat von Zuckerrüben beispielsweise könnten den ersten Wurf eines Jahres u.U. sehr stark betreffen. Dr. Heinrich Spittler von der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten/Landesamt für Agrarordnung in NRW betont, dass „Ausrisse der Hasenstrecke“, d.h. ungewöhnlich hohe oder niedrige Jagdergebnisse, sämtlich witterungsbedingt seien. Kein anderer Faktor könne einen solch großen Einfluss auf den Hasenbesatz ausüben. So seien viele Regenphasen und ein kühler Sommer „Gift“ für die Entwicklung der Junghasen. Angesichts einer Jagdstrecke von z.B. 80 gesunden Hasen pro 100 Hektar in Feldrevieren, in denen Unkräuter im Feld mit Herbiziden (Unkrautbekämpfungsmitteln) in Schach gehalten würden, könne der eingetretene Rückgang der Besatzzahlen auf jeden Fall nicht mit der Landwirtschaft in einen ursächlichen primären Zusammenhang gebracht werden. Rückfragen bitte an das

INSTITUT FÜR LANDWIRTSCHAFT UND UMWELT Rochusstraße 18a 53123 Bonn Tel. (0228) 9 78 34 30 Fax (0228) 9 79 93 40 e-Mail

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