Wien (aho) – Umfangreiche Untersuchungen des Institutes für Parasitologie und Zoologie der Veterinärmedizinische Universität Wien in öffentlicher Grünanlagen und Kinderspielplätzen der vier Salzburger Städten Salzburg Stadt, Hallein, Zell am See und Bad Hofgastein im Zeitraum Mai bis November 1999 belegen, dass sich Menschen, insbesondere spielende Kinder, in Sandkästen mit Darmparasiten und Wurmeier des Hundes infizieren können.

Von den untersuchten Hundekotproben waren in Salzburg Stadt 8,4% (2,6% Toxocara canis) bzw. 4,3%, in Hallein 4,8% (3,6% Toxocara canis), in Zell am See 7,4% (3,7% Toxocara canis) und in Bad Hofgastein 1,5% (1,5% Toxocara canis) parasitologisch positiv. In den Erdproben von der Stadt Salzburg wurden in 3,2% und in Hallein in 1,7% Toxocara-Eier gefunden. Von den Sandproben waren in Salzburg Stadt 3%, in Hallein 5% und in Zell am See 9,5% Toxocara- positiv. In Bad Hofgastein waren weder in den Sandproben noch in den Erdproben Parasiten bzw. Parasiteneier nachweisbar.

Aus den insgesamt untersuchten Hundekotproben konnten Zysten von Giardia canis, Oozysten von Cystoisospora canis, Eier von Toxocara canis, Toxascaris leonina, Trichuris vulpis und Uncinaria stenocephala isoliert werden. In den Sandproben wurden neben Eiern von Toxocara spp. noch Toxascaris-leonina-Eier diagnostiziert. (1)

Toxocara canis und Toxocara mystax sind Nematoden, die bei Hund und Katze vorkommen. Beide Wurmarten können im Menschen die Toxocarose verursachen. Toxocara ist insbesondere bei Hunden stark verbreitet. Untersuchungen ergaben einen Befall von 12%, bei Jungtieren bis 100%. Entsprechend häufig ist auch der Sand von Spielplätzen kontaminiert, die Werte liegen hier bei 3 und 87%.

Durch die orale Aufnahme embryonierter Eier kommt es zur Infektion beim Menschen. Hierbei sind insbesondere Kinder gefährdet, da anscheinend ältere Personen eine Immunität aufweisen. Dennoch zeigen Untersuchungen größerer Personengruppen wie Blutspender, Schwangere und Schulkinder, dass mit Infektionsraten zwischen 1 und 7% zu rechnen ist. Das klinische Bild der Toxokarose des Menschen ist sehr uneinheitlich. Eine klinische Diagnose ist daher nur schwer zu stellen. Fieber, Husten, Keuchen, Bauchschmerzen, Entwicklungsstörungen und Sehstörungen können Anzeichen einer Toxocarose sein. (2)

Es ist dringend angezeigt, die Hundebesitzer aufzuklären und den Befall von Hunden mit Darmparasiten durch regelmäßige Entwurmungen weiter zu reduzieren. Kinderspielplätze dürfen nicht als Hundeklo mißbraucht werden.

Quellen: (1) Rois, Michaela: Zur Kontamination öffentlicher Grünflächen und Kinderspielplätze in Salzburg Stadt, Hallein, Zell am See und Bad Hofgastein mit Dauerstadien humanpathogener Endoparasiten vom Hund. Dissertation am Institut für Parasitologie und Zoologie, Veterinärmedizinische Universität Wien.

(2) Janitschke K. Toxoplasmose und andere parasitäre Zoonosen VetMedLabor-Fortbildungsveranstaltung „Zoonosen“ im Okt. 1999