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Magengeschwüre: Jedes zweite Turnierpferd betroffen!

(aho) – Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Magengeschwüre häufig bei Pferden vorkommen. So sollen Magengeschwüre bei 93% der Rennpferde, fast 60% anderer Leistungspferde und gut 57% aller Pferde im Alter von unter einem Jahr auftreten. Magengeschwüre können jedoch auch bei Jagd-, – und Dressurpferden und allen anderen Leistungspferden vorkommen.

Anzeichen für ein Magengeschwür können sein: Gewichtsverlust, verminderter Appetit, stumpfes Fell oder eine plötzliche Veränderung der Haarfarbe sowie ein Absinken des Leistungsniveaus ohne weitere Symptome. Letztlich muß man jedoch das Magengeschwür anhand einer endoskopischen Untersuchung verifizieren. (1)

Turnierpferde unterliegen besonderen Belastungen: Sie müssen oft hart arbeiten, werden über weite Strecken transportiert und erleben ständig Änderungen in der Fütterung und in ihrer Umwelt. Sie haben in der Regel wenig Weidegang und der Kraftfutteranteil in ihrer Ration ist hoch. Alle diese Faktoren können zur Entwicklung von Magengeschwüren beitragen.

Im Rahmen eine Studie wurden 50 Turnierpferde verschiedener Richtungen untersucht, die in den 30 Tagen zuvor zumindest zu einem Turnier gefahren und dort vorgestellt wurden und die sich in ihrem normalen Training befanden. Die Pferde wurden mit einem Endoskop untersucht. Zuvor wurde je eine Blutprobe für eine Laboruntersuchung entnommen.

Die Häufigkeit (Prävalenz) von Magengeschwüren bei der Turnierpferden lag bei 58 Prozent. Für die Pferde mit Magengeschwüren wurde ein möglicher Zusammenhang mit verschiedenen Risikofaktoren, wie frühere Koliken, Anwendung von sogenannten „nichtsteroidalen Antiphlogistika“ (Schmerzmittel), Lahmheiten, Fitness und Temperament ausgewertet. Ein Zusammenhang deute sich zwischen dem Temperament der Pferde und der Neigung zu Magengeschwüren an. Nur sechs von 50 Pferden wurden als nervös klassifiziert, aber alle sechs wiesen Magengeschwüre auf. Pferde mit Magengeschwüren hatten deutlich weniger Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und weniger Hämoglobin (Blutfarbstoff). Dies kann auf anhaltende Blutungen aus den Magengeschwüren zurückgeführt werden. Trotzdem lagen die Blutwerte bei den betroffen Pferden im Normalbereich.

Quelle:

1. Fachpraxis, Nr. 37, S. 45

2. McClure, S. R., L. T. Glickman und N. W. Glickman: Prevalence of gastric ulcers in show horses. J. Am. Vet. Med. Ass. 215, 1130-1133 (1999). / Zit. nach: Praktischer Tierarzt 81: 6, 495 (2000)

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