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Studie zu Fibrosarkomen bei Katzen

Schaumburg, IL, USA (aho) – Seit Anfang der 90er Jahre sind Berichte zu epidemiologischen Studien an Katzen veröffentlicht worden, die einen statistischen Zusammenhang zwischen der Injektion insbesondere von inaktiviertern Impfstoffen und einer darauffolgenden Entstehung von Fibrosarkomen an der Injektionsstelle aufzeigen. Amerikanische und kanadische Wissenschaftler haben jetzt in einer Multicenter-Studie an Hand der Krankheitsgeschichten einer Vielzahl von Katzen untersucht, ob möglicherweise Impfstoffe bestimmter Hersteller, die Wiederverwendung von Kanülen, die Temperatur des Impfstoffes vor der Injektion, gleichzeitig bestehende Virusinfektionen oder Verletzungen oder gar der Wohnort eine Rolle bei der Entstehung von Fibrosarkomen spielen. Wie die Wissenschaftler jetzt im Fachjournal „Journal of the American Veterinary Medical Association“ (2003; 223, pp.1283–1293) berichten, haben die vorgenannten Faktoren keinen Einfluß auf die Häufigkeit von Fibrosarkomen. Hingegen konnte ein statistischer Zusammenhang mit der Injektion von Langzeit-Kortison – und Langzeit-Penicillin-Präparaten hergestellt werden.

Die derzeit am meisten akzeptierte Hypothese für die Entstehung der sogenannten „Impfstellen-assoziierte Fibrosarkome“ stellt einen Zusammenhang mit einer chronisch entzündlichen Reaktion an der Injektionsstelle her. In diesem Modell kann jeder Bestandteil, der eine lokale Entzündung an der Injektionsstelle induziert, einschließlich der Lebendimpfstoffe und der inaktivierten Impfstoffe (mit oder ohne Adjuvantien) sowie anderer Tierarzneimittel, mit der anschließenden Entwicklung von Fibrosarkomen bei dafür anfälligen Katzen in Verbindung stehen.

Die Angaben zur Häufigkeit von Fibrosarkomen nach Impfungen gibt es sehr unterschiedliche Schätzungen. Eine aktuelle retrospektive Analyse von Daten zu Nebenwirkungen bei Impfstoffen in Großbritannien ergab ein Vorkommen von 0,021 Fällen von Fibrosarkomen pro 10.000 Dosen zwischen 1995 und 1999 verkaufter Katzenimpfstoffe. In den USA dagegen, wo die Impfstoffe und Impfpraktiken sich von denjenigen in der EU unterscheiden, wurde das Vorkommen auf zwischen 1 und 10 Fälle pro 10.000 Dosen eingesetztem FeLV (Katzen-Leukose-Impfstoff) oder Tollwutimpfstoff geschätzt.

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