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Wissenschaftler: Antibiotikaeinsatz in der Kleintierpraxis völlig unkontrolliert

Frederiksberg/Neustadt-Mariensee/Herts (aho) – Wissenschaftler aus Dänemark, Deutschland und Großbritannien fordern strengere Regeln und einen qualifizierteren Einsatz von Antibiotika in der Kleintierpraxis. Zudem müsse das Risiko, dass von Haus – und Heimtieren resistente Keime auf Menschen übertragen werden, näher untersucht werden. Sie verweisen im Fachjournal „Journal of Antimicrobial Chemotherapy“ auf die Tatsache, dass in der Kleintierpraxis oft Antibiotika im großen Stil eingesetzt würden. Hierzu gehörten auch Präparate, die in der Humanmedizin eine besondere Bedeutung haben, wie Aminopenicilline in Kombination mit Clavulansäure, Cephalosporine und Fluoroquinolone.

Die Autoren verweisen auf mehrere Studien, die Tierarztpraxen und Tierkliniken als Quelle von resistenten Keimen wie Staphylococcus intermedius, Escherichia coli Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, Vancomycin-resistente Enterokokken und mehrfachresitente Salmonellen vom Typ Typhimurium DT104 identifizierten. Die Wissenschaftler sehen zudem eine erhebliche Diskrepanz zwischen der Beurteilung und Handhabung des Antibiotikaeinsatzes bei Tieren in der Landwirtschaft und bei Haus – und Heimtieren. Sie bemängeln ebenso die unzureichende Datenlage zum Einsatz von Antibiotika in der Kleintierpraxis. Hier konzentrierten sich Ãœberwachungsmaßnahmen einseitig auf den Einsatz in der Landwirtschaft.

Guardabassi, Luca; Stefan Schwarz; David H. Lloyd Pet animals as reservoirs of antimicrobial-resistant bacteria Journal of Antimicrobial Chemotherapy, 12 August 2004, vol. 54, no. 2, pp. 321-332(12)

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