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Seucheneinschleppung möglich +++ Illegale Hundeimporte reine Geschäftemacherei!

Soest (aho) – Es erging den sieben Katzen- und zwei Hundewelpen am Flughafen Paderborn-Lippstadt in der vergangene Woche nicht anders, als es jedem anderen Einreisenden in diesem Falle ergangen wäre. Ihre Papiere waren nicht in Ordnung, und so wurden sie festgehalten.

Die Welpen wurden nach einer Information des Veterinärdienstes vom Landkreis Soest im Tierheim Lippstadt unter Quarantäne gestellt, um sicherzustellen, dass sie keine Tollwut oder andere gefährliche Krankheiten im Gepäck hatten. In diesem Fall nahmen die Dinge also einen geordneten Verlauf. Große Sorgen bereitet den Amtstierärzten dagegen eine wachsende Zahl illegaler Hundeimporte aus südeuropäischen Ländern, bei denen Täter und Tiere nicht dingfest gemacht werden können. Nach Schätzungen des Veterinärdienstes der Kreisverwaltung Soest werden derzeit 30 bis 40 Hunde monatlich über dunkle Kanäle in den Kreis Soest eingeschleust.

Das Schema ist bekannt. Bevor eine „Lieferung“ mit in der Regel 20 bis 30 Tieren die Grenze passiert, stehen die Abnehmer bereits fest. So kann das Geschäft ohne Umwege und Zeitverzögerung abgewickelt werden. Rund 200 bis 300 Euro zahlen die Empfänger, auch wenn es sich um ausgemergelte Tiere handelt, die in Spanien oder Portugal durch die Straßen streunten.

In der Regel fehlen die notwendigen Impfungen und ein Ausweis, der diese dokumentiert. „So ist die Gefahr groß, dass mit diesen Hundeimporten Seuchen eingeschleppt werden“, ist Dr. Wilfried Hopp, Chef des Veterinärdienstes, besorgt. Nicht nur die Tollwut könne auf diese Weise gewissermaßen durch die Hintertür ins Land kommen. Auch exotischen Krankheiten, zum Beispiel der Leishmaniose, einer auch für Menschen gefährlichen Erkrankung mit Blutparasiten, die durch Sandmücken übertragen wird und derzeit verstärkt im den Mittelmeerraum auftritt, werde der Weg frei gemacht.

Nach Ansicht von Dr. Hopp gibt es keine guten Gründe für Hundeimporte. „Es handelt sich vielfach um reine Geschäftemacherei“, ist der Leitende Kreisveterinärdirektor sicher. Auch der Tierschutz könne nicht vorgeschoben werden. Nicht alle Hunde, die scheinbar verwahrlost seien, lebten in den jeweiligen Ländern wirklich unter tierschutzwidrigen Umständen. Auf der anderen Seite gebe es in Deutschland genug Hunde, davon zeugten alleine die vollen Tierheime.

Es ist bisher im Kreis Soest nicht gelungen, die Hundeimporteure auf frischer Tat zu stellen. „Häufig erfahren wir erst im Nachhinein durch unzufriedene Kunden, die kranke Tiere erhielten, dass wieder eine Charge eingetroffen ist. Einmal haben wir uns auf die Lauer gelegt, doch die Akteure wurden offensichtlich gewarnt“, berichtet Dr. Hopp. %url1%Trotzdem gehen er und seine Kollegen in anderen Kreisen von einer enormen Dunkelziffer aus. Nur selten kommt Licht in dieses Dunkel. So flog erst kürzlich im Kreis Viersen eine Lieferung von 70 Hunden auf.%/%

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