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Kreisveterinäre warnen: >Hände weg von tierischen Urlaubssouvenirs!<

Borken (aho) – Urlauber in südlichen Gefilden kennen den Anblick: Ein knuddeliger, offenkundig aber vernachlässigter Bello sucht Familienanschluss und löst dabei Mitleid aus. „Wir müssen dem ‚armen‘ Tier helfen“, heißt es dann nicht selten, so dass so mancher Hund bei der Abreise kurzerhand mit ins Auto gepackt und nach Hause genommen wird. Vor solch einem Handeln warnt der Fachbereich Tiere und Lebensmittel des Kreises Borken allerdings ausdrücklich. Wer illegal Tiere – insbesondere Hunde – aus südeuropäischen Urlaubsländern mitbringt, gefährdet den hiesigen Tierbestand und möglicherweise sogar Menschen (vor allem Kleinkinder und Immungeschwächte). Kreisveterinär Dr. Markus Nieters weiß aus Erfahrung, dass den Urlaubern in der Regel gar nicht bewusst ist, dass sie mit ihrer vermeintlichen Hilfsaktion unter Umständen großes Unglück über die hiesige Hundepopulation bringen und gar Menschen in Gefahr bringen können. Dabei ist eine Gefährdung durchaus möglich: Schließlich sind bei Hunden in Südeuropa Blutparasiten wie zum Beispiel Babesiose oder Leishmaniose keine Seltenheit. Aufgrund des in den letzten Jahren milder gewordenen Klimas insbesondere in den hiesigen Rheinauen kommen mittlerweile auch die für die Weiterverbreitung dieser Erkrankungen verantwortlichen Zwischenwirte, zum Beispiel die Sandmücke, in Deutschland vor. Sie sorgen für die Ãœbertragung auf andere Hunde oder womöglich den Menschen. Auch das Risiko einer Tollwutinfektion sollte nicht unterschätzt werden.

Die Fachleute des Kreises raten daher dazu, grundsätzlich keine „Fundhunde“ aus den Mittelmeerländern mitzunehmen. Wer dennoch sein Herz an einen Vierbeiner verloren hat, der müsse zwingend die tierseuchenrechtlichen Vorschriften beachten, betont Dr. Nieters. Das heißt: Der Hund muss gegen Tollwut geimpft sein (Impfung mindenstens vier Wochen alt, aber nicht älter als zwölf Monate) und diese Impfung muss im EU-Heimtierausweis eingetragen sein. Außerdem sollte man sich die Ergebnisse von Blutuntersuchungen auf Blutparasiten vorlegen lassen. Wer gerne „auf den Hund kommen möchte“, den verweist der Fachbereich Tiere und Lebensmittel der Kreisverwaltung daher viel lieber an die Tierheime in der Region. „Dort warten zahlreiche liebenswerte Vierbeiner auf ein neues Zuhause“, unterstreicht Kreisveterinär Nieters.

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