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Leishmanien: Können Rüden den Erreger beim Deckakt übertragen?

Belo Horizonte (aho) – Gewöhnlich werden Leishmanien von Sandmücken übertragen. Deshalb richtet sich die Prophylaxe vor diesen Blutparasiten bei Hunden insbesondere auf die Abwehr der Sandmucken durch Insektizide. Brasilianische Veterinärmediziner zeigen im Fachjournal „Veterinary Pathology“ die Möglichkeit eines weiteren Infektionsweg auf: den Deckakt. Für ihre Studie untersuchten sie etwa 200 Rüden, die zunächst serologisch auf Leishmanien untersucht wurden. Aus diesen Tieren wurden 20 seronegative, 20 seropositive ohne klinische Erscheinungen und 20 seropositive Rüden mit klinischen Erscheinungen ausgewählt.

Daraufhin wurden Proben von beiden Hoden, den Nebenhoden, der Prostata, der Eichel und der Vorhaut mittels Immunhistochemie auf Leishmanien untersucht. Zusätzlich wurden Samenproben von 22 seropositiven und sichtbar an Leishmaniose erkrankten Rüden einer PCR unterzogen. Die Ergebnisse lassen aufhorchen: In 95 % der Proben von seropositiven und sichtbar an Leishmaniose erkrankten Rüden konnten Leishmanien in der verschiedenen Teilen des Geschlechtapparates nachgewiesen werden. Zudem konnten die Veterinärmediziner das Erbgut von Leishmanien in acht der 22 Spermaproben nachweisen. In weiteren Untersuchungen soll nun geprüft werden, ob infizierte Rüden den Blutparasiten beim Deckakt tatsächlich auf Hündinnen übertragen können.

Diniz SA, Melo MS, Borges AM, Bueno R, Reis BP, Tafuri WL, Nascimento EF, Santos RL. Genital lesions associated with visceral leishmaniasis and shedding of Leishmania sp. in the semen of naturally infected dogs. Vet Pathol. 2005 Sep;42(5):650-8.

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