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Kleintierpraxis: Selbst bei regelmäßiger Entwurmung sind Hunde nicht immer wurmfrei

Bern (aho) – Selbst wenn man Hunde viermal jährlich mit einem zugelassenen Tierarzneimittel entwurmt, können Tierbesitzer und Tierarzt nicht von einer dauerhaften Wurmfreiheit ausgehen. Hierauf verweisen Veterinärmediziner der Universitäten von Bern und Zürich (Schweiz) im Fachjournal „Parasitology Research“. Die Wissenschaftler hatten Kotproben von 505 Hunden aus städtischen und ländlichen Regionen im Westen und im Zentrum der Schweiz auf Würmer bzw. Wurmeier untersucht. Nachfolgende Parasiten wurden nachgewiesen: Hundespulwurm Toxocara canis (7.1%), Hakenwürmer (6.9%), Peitschenwürmer Trichuris vulpis (5.5%), andere Spulwürmer wie Toxascaris leonina (1.3%), Bandwurmer (1.3%), Haarwürmer Capillaria spp. (0.8%) und der Fischbandwurm Diphyllobothrium latum (0.4%).

Mögliche Risikofaktoren wurden ebenso erfasst. In ländlichen Gegenden waren im Vergleich zu „Familienhunden“ aus Städten deutlich häufiger Hakenwürmer und Bandwurmeier im Kot nachweisbar. Bei den Hunden vom Lande wurden als Risiko für eine Infektion mit diesen Parasiten der Kontakt zu bzw. das Fressen von Nagetieren, Innereien und Aas identifiziert. Das Verfüttern von rohem Fleisch hatte keinen Einfluss.

Eine Gruppe von 111 Hunden wurde zudem alle drei Monate über einen Zeitraum von einem Jahr mit einem zugelassenen Tierarzneimittel (Pyrantel + Praziquantel +Febantel) entwurmt. Erfolg oder Misserfolg wurde mittels monatlicher Kotproben überprüft. Trotz Behandlung lag die Häufigkeit des Hundespulwurm im Jahresverlauf noch bei 32 %. Die von Hakenwürmern, anderen Spulwürmern, Haarwürmern und Bandwürmern schwankte zwischen 11 und 22 %. 75 % der 111 Hunde hatten im Jahresverlauf wenigstens einmal Wurmeier im Kot. Die Veterinärmediziner mahnen, dass trotz regelmäßiger Entwurmung Hunde immer noch ein Infektionsrisiko für Artgenossen und Menschen darstellen können.

Neben Kindern sind insbesondere Landwirte, Tierärzte, Schlachter und Jäger infektionsgefährdet. Ebenso Rollstuhlfahrer, da diese auf Gehwegen mit ihrem Rollstuhl dem Kundekot nicht immer ausweichen können.

Sager H, Moret CS, Grimm F, Deplazes P, Doherr MG, Gottstein B. Coprological study on intestinal helminths in Swiss dogs: temporal aspects of anthelminthic treatment. Parasitol Res. 2005 Dec 22;:1-6

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