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Hessen: 40 verwahrloste und bissige Hunde beschlagnahmt +++ Halter randaliert

Poppenhausen / Fulda (aho) – Etwa 40 verwahrloste, verwilderte und beißwütige Schäferhunde und Mischlinge fing ein Sonderkommando auf einem Hof im Poppenhausener Ortsteil Steinwand (Hessen) und brachte sie ins Tierheim. Es sollen sich auch noch mehrere Hundekadaver auf dem Gelände befunden haben, erfuhr „Osthessen-News“.

Wie von „Osthessen-News“ berichtet wird, leben auf dem fernab von anderer Besiedlung liegenden Hof im Außenbereich zwei Brüder und deren Mutter in offenbar unhaltbaren Zuständen. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, äußerte sich der Bürgermeister von Poppenhausen Manfred Helfrich gegenüber den Journalisten, der die Sicherstellung aller Hunde verfügt hatte. Alle Behörden – vom Landratsamt bis zur Polizei – hatten die morgens um 07:30 Uhr begonnene „Räumaktion“ als „streng geheim“ eingestuft, um den Tierhalter nicht vorzeitig zu warnen.

Unterstützt wurde die Aktion von der Freiwilligen Feuerwehr Poppenhausen. Die Wehrmänner waren sich einig, dass sie „solche Lebensbedingungen noch nie zuvor gesehen haben“.

Seit Anfang April hatte es immer wieder Anzeigen wegen Beißattacken und Angriffen durch die frei umherlaufenden Hunde gegeben. Mindestens zehn Betroffene haben sich in dieser Zeit bei der Gemeinde beschwert, dass ein bei Wanderern und Spaziergängern beliebter Weg durch die aggressive Hundemeute quasi unpassierbar geworden war. „Die Dunkelziffer der Gebissenen ist vermutlich noch höher“, wird der Bürgermeister von „Osthessen-News“ zitiert.

Zunächst wurde versucht, mit Ermahnungen, persönlichem Gespräch und dann mit schriftlichen Aufforderungen plus Fristsetzung versucht, auf den Hundehalter einzuwirken. „Wir wollten erreichen, dass die Zahl der Tiere auf fünf runtergefahren wird“, wird der Bürgermeister zitiert. Und das Gehöft sollte eingezäunt werden. Aber der Besitzer, der von einer Frührente lebt, habe sich absolut uneinsichtig gezeigt. Mit Argumenten sei da nichts auszurichten gewesen: „Man merkt da eine gewisse Ohnmacht“, sagte der Bürgermeister, der auch um den guten Ruf seiner Gemeinde als Erholungsort fürchtete. Es sei das erste Mal in seiner Dienstzeit, dass eine solche Gemengelage aus Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorkomme.

Der Gemeindechef erwirkte eine Verfügung, alle Tiere sicherzustellen. Kommune, Kreisverwaltung, Veterinäramt und Tierschutz planten das Fangprojekt. Die Gemeinde mietete einen Lkw-Transport und ließ Transportboxen bringen. Die Uneinsichtigkeit des Besitzers zeigte sich auch in dessen Verhalten bei der heutigen Aktion, bei der sich allein sieben speziell ausgebildete Polizei-Hundeführer in Schutzkleidung mit Netzen und Schlingen als Hundefänger betätigten. Der Besitzer habe die Maßnahme behindert und versucht, die Tiere wieder zu befreien, randaliert und Widerstand geleistet. Die Beamten mussten den Mann schließlich in einem Streifenwagen festsetzen, heißt es in dem Bericht.

Einen noch ausführlicheren Bericht mit vielen Fotos finden Sie auf den Internetseiten von „Osthessen-News“.

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