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Kranke Importhunde: Tierärzte mahnen zur Vorsicht bei Vierbeinern aus dem Süden

Frankfurt/Main (aho) – In südlichen Urlaubsländern blüht in den Sommermonaten das Geschäft mit dem Verkauf kleiner Hunde. Denn viele Reisende können im Urlaub treuen Hundeaugen noch weniger widerstehen als zu Hause. Häufig wird den neuen Hundebesitzern aber verschwiegen, dass es in den Mittelmeerstaaten und in Portugal Infektionserreger gibt, die das Leben des neuen Familienmitglieds bedrohen können.

„An erster Stelle steht die Leishmaniose, die beim Hund zunächst mit Hautveränderungen beginnt und später Organschäden verursachen kann“, erklärt Anna Lam, Vorsitzende des Arbeitskreises Zoonosen im Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt). Eine Therapie, die die Erreger abtötet, gibt es zurzeit noch nicht. Zudem besteht die Gefahr einer Infektionsübertragung vom erkrankten Hund auf den Mensch.

Aber auch die heimischen Hunde sind zunehmend gefährdet. „Mit jedem nach Deutschland importierten kranken Hund steigt die Gefahr, dass sich die Erreger der Leishmaniose, die Leishmanien, bei uns verbreiten“, warnt Tierärztin Lam. Die Krankheitsüberträger, kleine Sandfliegen, sind bereits in einigen Gebieten Deutschlands nachgewiesen worden.

Skrupellose Hundehändler, nicht selten getarnt als Tierschutzorganisation, stellen nach Beobachtungen deutscher Tierärzte vermehrt gefälschte Untersuchungspapiere aus. So werden Hunde in gutem Glauben als kostenloses Fluggepäck mitgeführt. In Deutschland Gewinn bringend verkauft, folgt dann anlässlich der Nachuntersuchung in der Tierarztpraxis das böse Erwachen, denn eine lebenslange, teure und nicht immer erfolgreiche Therapie erwartet den Besitzer.

Tierärzte raten deshalb dringend, keine Hunde aus südlichen Ländern mitzubringen. Auch sollte man in Deutschland kein Tier erwerben, das aus diesen Ländern stammt und einen kranken Eindruck macht oder dessen Dokumente zweifelhaft sind. „Mitleid ist ein schlechter Ratgeber, im Zweifel fördert man durch einen Kauf nur die Hundemafia, hilft aber dem Tier nicht wirklich“ sagt Anna Lam.

Wie kann sich der Hundeinteressent schützen? Leishmanien können im Blut nachgewiesen werden. Deshalb sollte beim Kauf das negative Ergebnis einer in Deutschland durchgeführten Blutuntersuchung ungefragt vorgelegt werden. Natürlich darf auch der EU-Heimtierausweis mit eingetragener Impfung und die Bescheinigung über die Wurmkur nicht fehlen. Einfacher und weniger gefährlich: Ein Hund von nachweislich deutscher, dänischer oder holländischer Herkunft.

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