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Milben, Eiter, Flöhe: Hunde aus der Gewalt einer Tiersammlerin gerettet

Bamberg / Forchheim (aho) – In einer gemeinsamen Aktion haben Veterinäramt, Polizei und Tierheim von Forchheim elf Hunde aus völlig verwahrloster Haltung befreit. Wie die in Bamberg erscheinende Zeitung „Fränkischer Tag“ berichtet, waren die Tiere unterernährt, verfilzt, die Augen und Ohren vereitert. Die „Tierliebhaberin“ aus dem Landkreis Forchheim war schon einmal Anfang der 90er-Jahre einschlägig aufgefallen. Auch damals ließ sie Hunde verwahrlosen, die ihr weggenommen wurden. Seit einiger Zeit hatte die berufstätige Frau wieder mit der Zucht begonnen und sogar Welpen verkauft.

Und schon soll es im Tierheim die ersten Hinweise auf „Auffälligkeiten“ gegeben haben. Kunigunda Habermann, Pressesprecherin des Landratsamtes Forchheim, bestätigte gegenüber der Zeitung, dass die Frau „unter Aufsicht des Amtes“ stand. Sie durfte die Tiere nur unter der Auflage behalten, dass sich deren Zustand verbessere, sagt Habermann. Marianne Wende, Vorsitzende des Tierschutzvereins Forchheim, gab gegenüber der Zeitung zähneknirschend zu, dass immer „alles an der Grenze“ war. Ein Zugriff sei rechtlich nicht möglich gewesen.

Bei einer Kontrolle stellten die Beamten fest, dass der Zustand der neun Neufundländer und zwei Shiba Inus schlimmer geworden war. „Man konnte nicht mehr zusehen“, sagt Habermann und fragt: „Warum machen Menschen so etwas?“

„Weil die Einsicht fehlt.“ Dr. Iris Fuchs, Veterinärrätin am Landratsamt in Forchheim, bestätigt, dass es so etwas wie eine „Tiersammelsucht“ gebe. Diese sei kein Beleg für Tierliebe. Zu erkennen sei diese Art Krankheit am „Gesamtbild“ – von Mensch und Tier. Beide „rutschen ab“.

Die elf Hunde seien in einem unterschiedlichen Grad erkrankt, allerdings würden alle gesund werden. Der Eiter quillt aus Augen und Ohren, im Fell haben sich Milben und Flöhe einquartiert, „massive Hauterkrankungen“ seien die Folge.

Die Behörde ist einem Hinweis aus der Bevölkerung gefolgt, dass die Tiere kein Futter mehr bekämen. Buchstäblich im letzten Augenblick seien sie bei einem Kontrollbesuch gerettet worden, sagte die Veterrinärrätin der Zeitung.

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