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Sachsen-Anhalt: Farmnerze frei gelassen

Burg (aho) – In der Nacht zum Freitag haben Unbekannte in der Nähe von Grabow im Landkreis Jerichower Land mehr als 7.500 Zuchtnerze einer Pelztierfarm frei gelassen. Die Polizei geht davon aus, dass militante Tierschützer an der Tat beteiligt waren. Ein unbeabsichtiges Entkommen der Tiere ist auszuschließen, da Käfige und Zaun gewaltsam geöffnet wurden, so der Landkreis gegenüber der Presse.

Derzeitig bemühen sich Jäger, Verwaltungsangestellte, Mitarbeiter und Bundeswehrsoldaten, um möglichst viele Tiere wieder einzufangen. Die Polizei warnte, dass Autofahrer mit plötzlich auf der Fahrbahn auftauchenden Nerzen rechnen müssten.

Freigelassene Nerze können Hausgeflügel und andere kleine Haustiere anfallen und dieses Töten. Deshalb sollten Geflügelställe aller Art beobachtet und geschützt werden. Laut Landkreis sind die Farmnerze (Minks) an die Menschennähe gewöhnt und erscheinen, besonders wenn sie hungrig sind, zutraulich. Sie haben aber nach wie vor ihren Abwehrinstinkt, sind wehrhaft und werden beim Anfassen um sich beißen. Die Farmnerze sind gesund, es besteht also kein Verdacht auf übertragbare Tierseuchen (Tollwut). Die verringerte Fluchtdistanz beruht auf den Erfahrungen mit Menschen aus der Farmhaltung. Beim Landkreis geht man davon aus, dass die Farmnerze mittelfristig verhungern, da sie nicht an selbständigen Nahrungserwerb gewöhnt sind; Dennoch überlebende Minks werden an Hausgeflügelbestände herangehen und dort Schaden anrichten; In freier Wildbahn werden die Minks erheblichen Schaden unter den Niederwildbeständen anrichten, besonders in der Brut- und Setzzeit. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von einer „Biotop-Verfälschung“.

Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Gegen sie wird wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt. Ob zudem Belange des Tierschutzes berührt seien, müsse noch geprüft werden, sagte ein Polizeisprecher der Presse.

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