animal-health-online®
Redaktion Kleintiere & Pferde
  

powered by ...

Wissenschaftler: Freigelassene Zuchtnerze gefährden bedrohte Tierarten

Leipzig / Burg(aho) – Freigelassene Nerze aus Pelzfarmen können Ökosysteme ernsthaft bedrohen. Das zeigen Untersuchungen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) auf der chilenischen Insel Navarino. Der Amerikanische Nerz (Mustela vision) wird seit den 30er Jahren in Pelztierfarmen Argentiniens gezüchtet. Einigen Tieren gelang die Flucht nach Chile. Dort bedrohen sie jetzt akut die Vogelwelt der Insel Navarino. Die Hoffnung, die Raubtiere würden in der rauen Natur nicht überleben, erwies sich schnell als Irrtum. Inzwischen hat sich diese Nerzart entlang von Wasserläufen praktisch auf der ganzen Insel verbreitet und muss gejagt werden, um am Boden brütende Vogelarten vor dem Aussterben zu bewahren.

Wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung weiter mitteilt stellt auch in Deutschland der amerikanische Nerz – auch Mink genannt – bereits ein Problem dar. Da er größer und stärker ist als sein einheimischer Verwandter verdrängt der Amerikanische Nerz den Europäischen Nerz (Mustela lutreola). Dieser zählt inzwischen zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas. Die unkontrollierte Massenfreilassung von Zuchtnerzen hat dazu mit beigetragen. Invasive Arten bilden einen Schwerpunkt der Biodiversitätsforschung am UFZ, da sie zum Rückgang der Artenvielfalt wesentlich mit beitragen.

Erst kürzlich hatten vermutlich militante Tierrechtler rund 18.500 Zuchtnerze einer Pelztierfarm im Raum Grabow (Jerichower Land) frei gelassen. Nach neuesten Zählungen waren davon rund 8.000 Tierer außerhalb des Farmgeländes gelangt. Etwa die Hälfte der Tiere wurde bis zum 30.10.2007 eingefangen, sagte der Sprecher des Landratsamtes Pressevertretern. Insgesamt wurden in der Farm 27.000 Tiere gehalten.

Suche



Datenschutzerklärung