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Fohlenkadaver entdeckt: Veterinäramt Harburg wehrt sich gegen Vorwürfe

Schätzendorf/Harburg (aho) – Tierschützer haben in Schätzendorf (Kreis Harburg) in einem Gebüsch einen fast gänzlich skelettierten Kadaver eines Fohlen entdeckt. Die Knochen waren in direkter Nachbarschaft einer Pferdekoppel vergraben, die einem Schätzendorfer Pferdezüchter gehört.

Anwohner berichteten darauf hin dem Hamburger Abendblatt dass der Pferdehalter nicht gerade zimperlich und artgerecht mit seinen derzeit etwa 25 Quarter Horses umgehe. Es sei schon vielen Leuten aufgefallen, dass die Tiere teilweise krank seien, sich kaum bewegen könnten oder im Dreck stünden. „Im Sommer ist das ja kein Problem, da schickt man die Pferde einfach auf die Weide“, wird eine Zeugin in der Zeitung zitiert. „Aber die Tiere werden schlecht behandelt und bekommen gerade im Winter viel zu wenig und teilweise vergammeltes Futter. Das Heu wird nicht richtig abgelagert, die Tiere werden mit Silage gefüttert, die schnell faul wird.“ Bei den Tieren stünden die Rippen heraus.

Auch das Veterinäramt sei schon mehrfach über die Zustände informiert worden. Die Zeugin: „Ich weiß, dass die Nachbarn schon öfter beim Veterinäramt angerufen haben. Ich habe von drei verschiedenen Seiten gehört, dass das Amt angerufen wurde. Aber es ist nie etwas passiert.“ Tierärztliche Versorgung bekommen die Tiere offenbar seit längerem nicht mehr. „Die Tierärzte aus der Umgebung fahren schon gar nicht mehr hin, weil der Züchter seine Rechnungen nicht zahlt“, so die Zeugin. Einige Tiere hätten unbehandelte, teils offene Tumore.

Das Veterinäramt Harburg wehrt sich

„Diese Vorwürfe sind in keiner Weise gerechtfertigt“, so Landkreissprecher Georg Krümpelmann. Tatsächlich habe das Veterinäramt auf die Hinweise reagiert und entsprechende Betriebskontrollen durchgeführt. Dies sei der Harburger Rundschau auch so mitgeteilt worden. Krümpelmann: „Im Herbst und Winter des vergangenen Jahres waren sowohl eine Tierärztin als auch ein für den Tierschutz zuständiger Mitarbeiter zweimal bei dem Halter vor Ort und haben entsprechende Anordnungen für die Haltung der Pferde erteilt.“ Auch ein praktizierender Tierarzt war involviert. Nicht der Fall selbst werfe also ein schiefes Licht auf das Veterinäramt, wie in einem Kommentar in der Harburg Rundschau vermerkt wurde – „das Veterinäramt wird vielmehr ins falsche Licht gerückt.“

Bei dem jetzt gefundenen Tierkadaver deute alles auf ein Fohlen hin. „Obwohl das verendete Tier nicht weit von der Weide des Betriebs liegt, dessen Tierhaltung beanstandet wurde, ist eine Zuordnung zu einem Halter derzeit jedoch nicht möglich“, erläuterte Krümpelmann. Entsprechende Ermittlungen des Veterinäramtes und der Polizei laufen. Die Knochenfunde werden zur weiteren Untersuchung ins Tierärztliche Institut nach Göttingen eingeschickt.

Erst kürzlich hatten Tierschützer das Veterinäramt Harburg auf einen Tierschutzfall in Wistedt hingewiesen. Hier hatte ein Gänsezüchter – vermutlich über Jahre – seine Tiere lebend gerupft. Weitere Informationen finden Sie hier.

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