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Bundestierärztekammer fordert Verbot von Wildtieren im reisenden Zirkus

Bonn (BTK) – Die Bundestierärztekammer (BTK) fordert ein generelles Verbot von Wildtieren im Zirkus auf Reisen. Eine artgemäße und verhaltensgerechte Wildtierhaltung ist praktisch nicht möglich, da reisende Zirkusse häufig ihren Standort wechseln und Gastspiele mitten in der Stadt durchführen. „Wildtiere sind im Zirkus heute nicht mehr akzeptabel, denn die Erkenntnisse über die Bedürfnisse von Wildtieren haben sich stark erweitert“ betont Prof. Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer. „Die Zirkuswagen sind in der Regel klein und in der Manege müssen die Wildtiere ein festgelegtes Bewegungsprogramm durchführen. In den temporären Gehegen können die Tiere keine Reviere einrichten, sich also nie „zuhause“ fühlen, auch wenn sie dort mehr Bewegungsfreiheit haben“ erklärt Mantel. „Aus Sicht des Tierschutzes ist ein Verbot von allen Wildtierarten im Zirkus angezeigt. Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel in der gesamten Politik.“ Der Bundesrat hat bereits 2003 eine Empfehlung zum Verbot von Wildtieren im Zirkus ausgesprochen.

An die Haltung von Wildtieren werden heute hohe Anforderungen gestellt. Das Tierschutzgesetz dient dabei als Grundlage. Dort ist ausdrücklich festgelegt, dass die Unterbringung eines Tieres artgemäß, bei exotischen Wildtieren daher oft klimatisiert, sein muss. Die Ernährung und Gruppenzusammensetzung müssen arttypisch gestaltet und das artgemäße Verhalten möglich sein. Diese Vorgaben sind auch in den Gehegen auf Reisen sicherzustellen. Wanderzirkusse bzw. reisende Zirkusse können diesen Anforderungen aufgrund ihrer Standortwechsel und Tiervorführungen heute zu oft nicht mehr gerecht werden. Beispielsweise das „Weben“ bei Elefanten, ein sich immer wiederholendes, seitliches Hin- und Herbewegen von Kopf, Rüssel und Vorderbeinen auf einer Stelle, wird heute als Anzeichen von Stress und „Schaden“ im Sinne des Tierschutzgesetzes gewertet. Dort ist geregelt, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf.

Ausbrüche von Bären, Elefanten und anderen Wildtieren an Gastspielorten belegen ferner die problematischen Sicherheitsvorkehrungen bei temporären Gehegen. Dabei können im schlimmsten Fall Zirkustiere ihr Leben verlieren, wie ein Braunbär in Kassel in 2009. Im allerschlimmsten Fall kommen Menschen zu schaden. Der Zirkus als Kulturgut kann auch ohne Wildtiere erhalten bleiben, wie diverse Unternehmen mit großem Erfolg beweisen.

13 Kommentare, Kommentar oder Ping

  1. Ich stimme der Bundestierärztekammer zu 100% zu.
    Es müsste mittlerweile jedem bekannt sein, das Wildtiere in Gefangenschaft sehr leiden. Sie werden meist auch mit schrecklichen Methoden zu den unnatürlichen Zirkustricks gezwungen, teilweise mit Futterentzug und Schlägen. Obendrein noch die ganz und gar nicht artgerechten Haltung!
    Wann reagiert die Politik endlich?? Die Politiker werden zwar vom Volk gewählt, aber ignorieren das Bürgerbegehren!
    Mit unserer Demokratie stimmt etwas nicht!

  2. Christiane Kolb

    Es ist mehr als bedauerlich, dass die bereits 2003 herausgegebene Empfehlung noch immer nicht zu einem Beschluß und Umsetzung per Gesetz geführt hat. Wie lange müssen diese armen Tiere noch ein nicht tierartgerechtes Leben fristen. Tierschutz wird propagiert – aber immer nur in Form von leeren Worthülsen, Umsetzung mehr als fraglich. Die Bundesregierung kann daher nur immer wieder aufgefordert werden endlich zu handeln und ein Gesetz auf den Weg zu bringen. Diese Tiere dürfen einfach nicht in engen Käfigen und bei keinesfalls artgerechter Haltung vor sich hin vegetieren. Wieviel Leid muß ihnen noch beigefügt werden ???????

  3. Bernhard Stolle

    @Bianka Wittkowski
    Wer hat Dir denn diese schrecklichen Methoden erzählt? Kriminelle Vereinigungen wie Peta, Alf und Co ?
    Mußt nicht alles nachplappern, selber mal schlau machen wäre angebracht.
    Studien beweisen, daß Tiere im Circus (Ausnahmen bestätigen die Regel) durchaus ein glückliches und zufriedenes Leben führen können und nicht die gequälten Kreaturen sind.
    Im Internet mal nach „Dr. Marthe Kiley-Worthington“ suchen. Die Verhaltensforscherin wurde von britischen Tierschützern zu einer Studie über Tiere in Zoo und Circus beauftragt. In einer groß angelegten Studie kam sie zu verblüffenden Ergebnissen. Für die Tierschützer ging das nach hinten los. –

  4. Irmgard Gutersohn

    An Bernhard Stolle,
    warum erwägt die britische Regierung ein Wildtierverbot in Zirkussen? Sicher nicht weil es denen so gut geht!
    Ich habe die Zustände in Zirkussen schon selber gesehen, es ist Tierquälerei!

  5. Maradeur

    Herr Stolle,

    Ihre Peta-Diskriminierungskampagne ist ein Hohn. Ich rate Ihnen sich mal zu informieren, wo Sie Ihre vermeintlichen Informationen her haben. Es ist lange bekannt, dass diese Hetzkampagnen von folgender Vereininung finanziert wird: Center For Consumer Freedom, einem Interessenverband der Tabak- und Fleischindustrie. Glauben Sie nicht, googlen Sie es nach. Und zum Thema Alf. Nur die Nachmacher lassen Tiere frei, zb. auf Nerzfarmen, die dann verhungern. Alf befreit nur so viele Tiere wie auch Vermittlungsplätze gegeben sind. Es nervt einfach unwissenden Menschen, die irgendwelche Propaganda für voll nehmen immer wieder das Gleiche zu erklären. Also stänkern Sie wo anders oder informieren Sie sich.

  6. Einzelkämpfer

    Nicht nur für Zirkusse sollte ein Verbot bestehen,
    auch für private Haltungen, besonders Exoten.

  7. susan

    Die Tiere sollen in ihren Lebensräumen bleiben. Tier sind nicht zu unserer „Belustigung“ da. Und wer über soetwas lacht ich ist mehr als dumm und hol.

  8. Roswitha

    Hallo ,,Herr“ Stolle,
    auf den Schwachsinn , den Sie hier von sich geben, können garantiert alle Tiere, die sich nicht annähernd artgerecht bewegen können, ganz abgesehen von den vielfachen anderen Zumutungen die der Mensch herbeiführt, verzichten!!!!!!
    Einige tierische Verhaltensforscher sollten sich, bevor sie forschen , erst einmal einer Therapie unterziehen, um über untergeordnete Lebewesen und deren Wohlergehen zu urteilen.
    Auch ich stimme der Bundestierärtzekammer vollkommen zu und bin heilfroh, dass man derartige Belustigungen, an denen sich Menschen an Tierdramen erfreuen, unterbindet!!!
    Herr Stolle, wie wärs denn mit einer 5 Quatratmeter Wohnung auf Lebzeit, oder reicht Ihnen die nicht, dann schrauben Sie doch einfach Ihre Bedürfnisse etwas runter, denn gerade das verlangen Sie von den Zirkustieren.
    Ich bin fassungslos…………..

  9. Ludwig Below

    Es klingt für mich schon merkwürdig, dass es die gleichen Sätze – Empfehlung Bundesrat 2003 oder Ausbruch zweier Bären – sind, wie sie auch bei Tierrechtsorganisationen verkünden. Den mir bekannten und von mir befragten Tierärzten hat sich niemand für ein Verbot von „Wildtieren“ im Zirkus ausgesprochen.
    Beschäftigte Tiere zeigen keine Verhaltensstörungen, wie sie gern in Videos oder Fotos von Tierrechtsorganisationen gewünscht und „verdreht“ werden. Und wenn eine @Roswitha meint, sie müßte Meinungen mit Schwachsinn betiteln, so ist mir klar, wie Tierrechtler argumentieren. Tiere raus aus Zirkus und Wohnungen und wohin? Vielleicht in die Vorstandsetagen von Tierrechtsorganisationen?

  10. Dieter

    Nein, Herr Below,
    nicht in die Vorstandsetagen der Tierschutzorganisationen, sondern gleich in die Tiefkühlkammern von PETA, nachdem sie von diesen ach so tierlieben Menschen ermordet wurden. Das ist ja in den USA wohl an der Tagesordnung, ebenso wie Verleumdung und Betrug.

    Was diese tierrechtsextremen sektengleichen Fanatiker hier schon wieder an Unfug vom Stapel lassen schreit zum Himmel.

    Warum versucht man immer wieder mit den gleichen Lügengeschichten und auswendig gelernten Argumenten, tierliebende Leute im Circus zu diskreminieren.

    Tatsache ist, und das zeigt o.g, englische Studie, dass es Tieren im Circus durchaus gut geht. Tierquälerei gibt es im Circus nicht. Menschen im Circus lieben ihre Tiere und tun alles dafür, dass es diesen gut geht.
    Woher nehmen diese „Möchtegerngutmenschen“ ihre Erkenntnisse, dass Circustiere auf engem Raum eingesperrt werden, durch Futterentzug und ähnliche grausame Methoden dazu gezwungen werden Dinge zu tun, die ihrem Naturell widersprechen?
    Aus diesen Behauptungen spricht absolutes Unwissen.
    In modernen Circusunternehmen werden Tiere entsprechend den Leitlinien zur Haltung von Circustieren gehalten. Meist werden diese Vorgaben noch weit übertroffen. D. h., den Tieren wird großzügiger Auslauf geboten, in den Gehegen werden Gegenstände zur Beschäftigung bereit gestellt und es wird dafür gesorgt, dass sich die Tiere sehr wohl fühlen können.
    Was ist denn artgerechte Haltung? Mit den verschiedenen Definitionen könnte man sicher ein Buch füllen. Ist es nicht wichtiger, dass ein Tier gesund und glücklich, gut genährt und medizinisch versorgt ist? Diese Tatsachen tragen zum Wohlbefinden des Tieres bei und sorgen dafür, dass das Tier zufrieden ist.
    Gewaltsame Dressurmethoden entspringen nur der Phantasie irgendwelcher Tierrechtssektierer, die mit dieser Argumentation Stimmung gegen Tiere im Circus und Zoo zu machen versuchen. Durch lautes Geschrei und medienwirksame Aktionen versuchen sie den Eindruck zu erwecken, eine Mehrheit zu vertreten.
    Moderne Dressur basiert auf Kenntnis des Verhaltens und der Bedürfnisse der Tiere, auf Geduld, Belohnung und vor allen Dingen absoluter Tierliebe.
    Da hat Gewalt absolut keinen Platz.
    Ich kenne mehrere große und gut geführte Circusse und meine Erkenntnis ist, dass es Tieren aller Art im Circus sehr gut geht.

    Im übrigen sind die meisten Tierärzte die ich kenne durchaus nicht gegen die Haltung von Wildtieren im Circus. Gerne würde ich wissen, welche Gruppierungen innerhalb der Bundestierärztekammer für die schwachsinnige Forderung eines Verbotes von Wildtieren im Circus verantwortlich sein soll.

  11. Barbara

    Schwarze Schafe müssen wie in allen Lebensbereichen an den Pranger gestellt werden. Aber es gibt genügend Circusse, die ihren Tieren das Leben ermöglichen, das sie heute in Freiheit nicht mehr haben. Denn den Lebensraum für Wildtiere hat der Mensch schon vor Jahrzehnten beschnitten und tut es täglich neu. Im Circus können diese Tiere, die schon lange nicht mehr in Freiheit, sonder gezüchtet, geboren wurden, artgerecht arbeiten und – den Leitlinien entsprechend – artgerecht leben. Anders als bisweilen im Zoo – auch da gibt es Unterschiede – wo sie oft unbeschäftigt und daher gelangweilt gehalten werden. Sollen alle Kinder erst lila Kühe malen, weil sie nicht wissen, wie eine Kuh aussieht? Wieviel schwieriger ist es für sie einen Tiger „zu treffen“. Ein echter Circus lebt mit den Tieren und seine Besucher erfreuen sich an diesen Tieren, wenn diese den Leitlinien entsprechend gehalten, ausgebildet und vorgeführt werden.

  12. Franzi

    Ich kann mich der Vorrednerin Barbara nur anschliessen!Erschreckend finde ich,dass Manche auf diesem Forum nicht sachlich darüber Diskutieren,ob ein solches Verbot Sinn macht,sondern lieber darüber streiten,ob diverse Tierschutzorganisationen gut oder schlecht seien!
    Für MICH persönlich gehören zum Circus einfach „grosse Tiere“dazu,und ich verstehe nicht ganz,wieso man zwischen sogenannten „Wildtieren“und „Nutz-bzw Haustieren“einen Unterschied macht?Ist es artgerechter,Pferde zu halten,weil es davon einfach mehr gibt???Und schliesslich schliesst sich für mich die Diskussion an,ob man dann nicht Zoos auch verbieten muss!!!(Es gab gerade einen sehr interessanten Bericht im Fernsehen,dass Löwen aus Zoos nach Afrika zur Jagd verschachert werden…)Und der Artenschutz?Die Lebensräume werden DURCH DEN MENSCHEN immer beengter-da finde ich es immer noch besser,die Art zu erhalten durch fachkundige Leute als sie aussterben zu lassen!Und mal ehrlich-meistens haben Solche überhaupt nichts gegen Kontrolle,im Gegenteil!Der Cirkus lebt von seinen Tieren und ICH war noch in keinem Cirkus,wo die Tiere nicht topp gepflegt waren!Da sollte man doch vielleicht mal sinnvolle ,kontollierte Arterhaltung fördern,wo es möglich ist als einfach nur verbieten.Und das ist in meinen Augen genausogut im Circus wie im Zoo möglich.

  13. Jochen Träger-Krenzola

    Diese überzogene Zustimmung der Bundestierärztekammer ist nicht nachzuvollziehen. Es wäre wirklich interessant zu wissen aus wem sich die zustimmende Gruppe zusammensetzt. Circustierbehandelne Tierärzte treffen andere Ausagen und die Einträge der kontrollierenden Amtstierärzte auch. Es gibt keine aus der naturentnommenen Wildtiere im Circus oder will man die vor 20/30 Jahren importierten Elefanten anführen? Somit ist die Unterscheidung von Wildtieren oder Domestiezierten nicht Argumentationsgrund allein. Diese Tiere haben eine Herkunft aus Haltungen und führen dieses Leben weiter. Nur intensiver in der Beschäftigung und Veränderung der Lebensumstände. Diese sind aber nicht zwingend mit nicht artgerecht zu belegen. Nicht Verbieten, sondern Verbessern, das wäre der Ansatzpunkt. Somit würde auch die Bundestierärztekammer ihrer fachlichen Qualifikation gerecht werden.

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