Berlin (aho) – Ein Polizist außer Dienst hat sich gestern Nachmittag in Berlin-Altglienicke beherzt gegen einen „Pitbull“ eingesetzt. Der Beamte der Polizeidirektion 6 war in Zivil unterwegs, als er auf einem Spielplatz einen freilaufenden Hund bemerkte, der ein sechsjähriges Mädchen ansprang und dem Kind die Wange leckte. Anschließend legte das Tier seine Vorderpfoten auf einen Kinderwagen, in dem ein zwei Monate alter Säugling lag. Beide Kinder blieben unverletzt.

Der 40-jährige alkoholisierte Hundehalter pfiff danach den Pitbullterrier zurück und setzte seinen Weg in der Grünanlage fort. Wenig später sprang der Hund einen vierjährigen Jungen an, der gerade mit einem Stock spielte. Auch dieses Kind wurde nicht verletzt. Der Halter zeigte auch nach diesem Vorfall keinerlei Reaktionen. Daher griff jetzt der Polizeimeister ein und gab sich als Polizist zu erkennen. Der Besitzer flüchtete zunächst mit dem nun angeleinten Tier, konnte aber wenig später von dem Beamten gestellt werden. Der Mann gab nun den Befehl „Fass!“, worauf der Hund nun den Polizisten ansprang. Der Beamte bekam die Leine zu fassen und konnte das Tier damit bändigen und anbinden. Bei diesem Gerangel schnappte der Vierbeiner nach dem rechten Arm des Polizisten, der dadurch leicht verletzt wurde. Jetzt ging auch noch der Hundehalter auf den Beamten los und schlug ihm mit den Fäusten auf den Hinterkopf. Dem gelang es aber, den Angreifer zu Boden zu bringen und ihn bis zum Eintreffen der alarmierten Kollegen festzuhalten. Der Hundehalter zog sich bei der Auseinandersetzung eine Kopfverletzung zu, lehnte eine ärztliche Behandlung jedoch ab. Er wurde zu einer Gefangenensammelstelle gefahren, erkennungsdienstlich behandelt und sieht nun Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte entgegen. Der leicht verletzte Polizeibeamte begab sich selbst zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Der Hund wurde zunächst zum Polizeiabschnitt gebracht und von dort in ein Tierheim.