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Gehäufte Todesfälle, mangelnde Qualifikation, laienhafte Therapieversuche: Gericht untersagt Katzenzucht

Mainz (aho) – Zu Recht hat die zuständige Behörde einem Mann aus Rheinhessen (Antragsteller), der seit mehreren Jahren eine Zucht mit Bengal-Katzen betreibt, mit sofortiger Wirkung die gewerbsmäßige Zucht von Katzen und den Handel mit ihnen untersagt. Das hat die 1. Kammer des Verwaltungsgerichts Mainz in einem Eilverfahren entschieden.Der Antragsteller hält in seinem Wohnhaus zu Zuchtzwecken zwei weibliche Bengal-Katzen und drei Kater. Außerdem hat er neun Jungkatzen. Soweit Tiere getrennt werden sollen, werden sie in verschiedenen Zimmern untergebracht. In der Vergangenheit kam es unter den Katzenbabys gehäuft zu Todesfällen, deren Ursachen nicht geklärt sind.

Die zuständige Behörde untersagte dem Mann unter Anordnung des Sofortvollzuges die Zucht von Katzen und den Handel mit ihnen, weil er die nach dem Tierschutzgesetz erforderliche Erlaubnis für eine gewerbsmäßige Zucht nicht habe und die ihm wegen seiner nicht nachgewiesenen Sachkunde und der unzureichenden Haltungsbedingungen auch nicht erteilt werden könne.

Der Antragsteller beantragte beim Verwaltungsgericht die Aussetzung des Sofortvollzugs der Untersagungsverfügung. Er züchte nur hobbymäßig und nicht gewerbsmäßig, da er keine Einnahmen aus der Zucht erziele. Er sei auch sachkundig, zumal er seit frühester Kindheit Säugetiere züchte.

Die Richter der 1. Kammer haben den Antrag abgelehnt, weil die Untersagungsverfügung rechtens sei. Für die Gewerbsmäßigkeit der Zucht reiche es aus, dass der Antragsteller fünf fortpflanzungsfähige Katzen halte und jedenfalls die Absicht habe, Gewinn zu erzielen; immerhin biete er derzeit im Internet 12 Katzen zum Preis von 13.800,00 € zum Kauf an. Seine Zucht sei auch nicht genehmigungsfähig. Dass ihm die notwendige Sachkunde fehle, zeigten die außergewöhnlich häufigen Todesfälle, die aus tiermedizinischer Sicht kranken und für die Zucht nicht geeigneten Elterntiere und seine laienhaften Therapieversuche. Die Haltungsbedingungen seien unzureichend, weil die Trennung kranker und gesunder Tiere durch ihre bloße Unterbringung in verschiedenen Wohnräumen nicht ausreiche.

1 L 712/10.MZ, Beschluss vom 23.06.2010

2 Kommentare, Kommentar oder Ping

  1. Richtig so es gibt schon genug sogenannte Katzenzüchter und vermehrer,die Tierheime sind voll mit Katzen und es gibt massig Katzen die Verwildert sind.Ich finde sowas unverantwortlich.Und is schon komisch das Katzenbabys sterben,kann ja sogar Inzucht sein.Wer weis das schon.
    Ich finde das sollte man bei mehr Züchtern oder Vermehrern machen.

  2. Mein Zitat einer Antwort auf einen ähnlichen Artikel, der auch hier absolut Geltung hat, ebenso wie hier zu einigen anderen Artikeln auch. Redakteure der sollten sich mal in Katzenforen aufhalten, dort sträuben sich einem die Nackenhaare. Und-, sagen darf man nichts, denn die Wahrheit will dort keiner wissen, immerhin geht es um Prestige und den Kommerz, auch wenn es niemand hören und lesen will.

    Guten Tag,

    während ich diesen Artikel las, kam mein Blut mehr und mehr in Wallung. Mit aller Deutlichkeit möchte ich hier erwähnen, dass ich in meiner fast 30-jährigen Erfahrung mit sogenannten “Hobby” -Züchtern fast ausschließlich Enttäuschungen erlebt habe. Deshalb bin ich mehr als erstaunt darüber, dass nun endlich mal einer dieser Damen das Handwerk gelegt wurde. Ich selber kann mind. ein Buch schreiben. Nicht nur das ich um Geld geprellt wurde, da ich sittenwidrige Verträge unterschrieben hatte und im Vertrauen auf die Rechtschaffenheit meines Gegenübers hoffte, nein-, dazu kommen Krankheiten wie Zoonosen, leider nicht mehr meldepflichtig!, wie Dermatophyten, Giardien, Chlamydien und einiges mehr, Katzenkrankheiten, die mitunter tödlich enden können und genetische Defekte, wie PKD DNA pos,, Einhodigkeit, Hodenlosigkeit, Knickschwanz, Kieferverformungen, typischer extrem starker Tränenfluss bei Persern usw. usw…All das habe ich erlebt! Ich könnte eine ganze Liste aufstellen von solchen Leuten! U. a. hatten sich mein Sohn und ich an Trichophyton mentagrophytes durch ein Trägertier eine Perserkatze angesteckt. Dadurch, dass sie “nur” Trägertier war, d. h. nicht sichtbar daran erkrankt war, habe ich es eben auch erst bemerkt, als mein Sohn und ich juckende Stellen im Gesicht (!) hatten…tja, warum boomt das Geschäft so? Warum wird solchen Leuten das Handwerk nicht gelegt? Weil weder TÄe noch Labore noch Vereine ein Interesse der Aufklärung und Bestrafung haben, warum wohl? Weil ALLE daran verdienen!! Ja und RAe? Die haben keine sonderliche Lust wegen “geringfügiger” Beträge viel Zeit und Ärger ans Bein zu binden. Immerhin muss man Beweise erbringen, doch diese Art von Züchtern, für mich nichts anderes als kriminelle Geschäftsleute, winden sich immer wieder aus der Affäre heraus, haben, wie oben schon erwähnt, immer genug “Freunde” die ihnen aus der Patsche helfen und für sie lügen, da auch sie selber aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. –
    Das Tollste ist, dass schlussendlich aus dem Opfer der Täter wird und aus dem Täter das Opfer…denn wenn man sich als Geschädigter zu weit aus dem Fenster lehnt, d. h. eine breite Masse auf solche Fälle aufmerksam macht, macht man sich ganz bestimmt keine Freunde in der Züchterszene sprich Katzenmafia, nein, denn die sprechen sich so untereinander ab, dass man nie wieder eine Chance hat eine Katze aus diesem Kreis zu bekommen, man ist ja schließlich derjenige welcher… habe ich den “Züchter” um Geld geprellt? Habe ich dem “Züchter” kranke Tiere verkauft??…Ist ja wohl Ehrensache (!?), dass man den Mund darüber hält und sich stillschweigend abzocken lässt…
    Stinksauer über diese selbstgefällige Arroganz und der Hoffnung auf mehr Solidarität von Geschädigten untereinander, die sich nicht einschüchtern lassen von sittenwidrigen Vertragsklauseln und bedrohen lassen, wenn sie nicht schweigen sollten, H. Müller

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