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Fuchs mit Staupe-Virus im Landkreis Bayreuth

Bayreuth (pm) – Im Landkreis Bayreuth wurde bei einem tot aufgefundenen Fuchs eine Infektion mit dem Staupe-Virus nachgewiesen. Das Veterinäramt rät deshalb zur Impfung von Hunden. Für Menschen und Katzen besteht keine Gefahr.

Das Veterinäramt des Landratsamtes Bayreuth wurde seit März 2012 von einer auffallend hohen Verendensrate von Füchsen und auch Mardern verständigt. Betroffen war davon insbesondere das Gebiet Schnabelwaid. Alleine in diesem Revier verendeten acht Füchse, der Kurier berichtete. Die überwiegend von den Jägern gemeldeten Füchse mit unklarer Todesursache wurden vom Veterinäramt zur Untersuchung an das Tollwutlabor des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nach Oberschleißheim verbracht. Seit März wurden fünf Füchse und zwei Marder so untersucht. Tollwut konnte durchwegs ausgeschlossen werden. Daran schloss sich die Abklärung der Verdachtsdiagnose Staupe an.
Für den ersten aufgefundenen Fuchs aus dem Raum Schnabelwaid im Landkreis Bayreuth wurde nun eine Infektion mit dem Staupe-Virus amtlich bestätigt. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Infektionskrankheit die Ursache für die bis dahin ungeklärten Verendensfälle im Gebiet Schnabelwaid ist. Eine zuerst vermutete Aufnahme von Gift durch die Füchse kann aufgrund des Staupe-Nachweises weitgehend ausgeschlossen werden.
Das Staupe-Virus wird immer wieder bei Mardern und Füchsen gefunden, denn neben dem Hund erkranken ebenso Wildtiere wie Dachs, Baum- und Steinmarder, Fuchs, Iltis und Wiesel, Fischotter sowie Wolf und zunehmend der Waschbär. Für Menschen und Katzen ist die Staupe allerdings ungefährlich.
Verursacht wird die Staupeerkrankung durch das Staupevirus, das eng verwandt ist mit dem Masernvirus des Menschen. Ein weiterer Verwandter ist das Seehundstaupevirus, das nach der Epidemie in Nord- und Ostsee (2002) Tausenden von Seehunden das Leben kostete.
Junge Tiere im Alter von vier bis sechs Monaten sind besonders empfänglich. Drei bis sieben Tage nach der Ansteckung beginnt die Krankheit mit Fieber, Abgeschlagenheit, Augen- und Nasenausfluss. Im weiteren Verlauf entwickeln sich Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Entzündungen mit Erbrechen und starkem Durchfall. Hinzukommen kann eine Beteiligung des Nervensystems mit Verhaltensänderungen, Krämpfen, Zittern und Lähmungen. Die Krankheit verläuft meist tödlich.
Bedingt durch das reichhaltige Nahrungsangebot und die schnelle Lern- und Anpassungsfähigkeit trifft man Fuchs und Marder oft auch in der Nähe menschlicher Siedlungen an. So können sich nicht impfgeschützte Hunde auch durch Wildtiere in ihrer näheren Umgebung oder auch beim Waldspaziergang anstecken.

Gegen die Staupe gibt es seit Jahrzehnten bewährte Impfstoffe. Für Jagdhunde sollte ein ausreichender Impfschutz gegen Staupe, aber auch gegen Tollwut selbstverständlich sein.
Obwohl die Häufigkeit des Auftretens dieser Infektionskrankheit in den letzten Jahren durch regelmäßig durchgeführte Schutzimpfungen erheblich verringert werden konnte, wird nun europaweit eine Zunahme von Staupefällen auch bei Hunden beobachtet. Hier spielen unter anderem die Virusreservoire Fuchs und Marder, die Impfmüdigkeit der Hundehalter und das zunehmende Verbringen von Hunden, häufig auch illegal, aus dem Ausland eine Rolle.

Deshalb sollten Hundebesitzer den aktuellen Impfstatus ihrer Vierbeiner überprüfen und diese gegebenenfalls impfen lassen. Eine ordnungsgemäße Impfung erzeugt beim Hund eine Immunität von bis zu drei Jahren, im Zweifelsfall sollte der Tierarzt befragt werden. Als weitere Vorbeugemaßnahme sollte bei Waldspaziergängen der Hund von Wildtieren ferngehalten, also an der Leine geführt werden.

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