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Infektiöse Anämie bei Pferden in NRW: „Spenderpferd“ war Virusträger

Recklinghausen/Essen (aho) – In der jüngeren Vergangenheit wurde bei Pferden in den Kreisen Viersen, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis und Oberbergischer Kreis das Virus der „Infektiösen Anämie der Einhufern“ festgestellt. Die Infektionsursache konnte jetzt aufgeklärt werden. Dabei brachte der Fall eines drei Monate alten Fohlens aus dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis die „Ermittler“ auf die Richtige Spur, wie jetzt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen mitteilte. Bei dem Tier war am 06.08. 2012 die Virusinfektion festgestellt worden.
Das Fohlen litt im Alter von zwei Tagen an Fohlenlähme. Im Rahmen der Behandlung hatte es Plasma von einem Spenderpferd erhalten. Im Blut dieses Spenderpferdes konnten zwischenzeitlich Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden. 20 weitere Pferde hatten ebenfalls von dem Spenderpferd seit Januar 2009 Plasma erhalten. Vier der Tiere sind in NRW ebenfalls infiziert.

Um eine Weiterverbreitung der Infektion zu vermeiden mussten die vier Tiere eingeschläfert werden, denn eine Heilung oder Impfung ist nicht möglich. Die vier ebenfalls infizierten Pferde befanden sich in den Kreisen Viersen, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis und Oberbergischer Kreis.

Alle Pferde, die in den gleichen Stallungen gehalten wurden wie die infizierten Tiere, werden auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht, Menschen sind nicht gefährdet, die Krankheit trifft nur bei den sog. „Einhufern“ auf.

Zum Hintergrund:

Die Infektiöse Anämie ist eine Viruskrankheit, die weltweit verbreitet ist und Einhufer betrifft (Pferde, Esel, Maultiere, Maulesel, Zebras). Die Krankheit wird über blutsaugende Insekten weitergetragen. Die Krankheit tritt in Deutschland immer wieder vereinzelt auf (2011 5 Fälle, 2012 bis jetzt 6 Fälle), die Ursachen sind meist importierte Pferde aus Osteuropa, insbesondere aus Rumänien.
Pferde, die das Virus in sich tragen, sind in vielen Fällen nicht deutlich erkrankt, sondern sind symptomlose Träger des Virus. Dieser Zustand kann über Jahre andauern, bei besonderen Belastungen kann es zu einem Ausbruch der Erkrankung kommen mit hohem Fieber, blassen Schleimhäuten und Blutungen auf der Schleimhaut sowie Schwellungen an Gliedmaßen und Bauch. Die durch die Sperrmaßnahmen Bekämpfungsmaßnahmen bedingten wirtschaftlichen Schäden bei Zucht- und Turnierpferden können erheblich sein.

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