Bayern: „Aktion Sichere Lebensmittel“
München (lme) – Bayern will kleine und mittlere Betriebe der Lebensmittelbranche bei der Einführung von Eigenkontroll- und Risikomanagement-Systemen unterstützen. Dies kündigte Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner heute anlässlich des Weltverbrauchertages bei der Vorstellung einer Pilot-Studie an. „Systematische betriebliche Eigenkontrollen und Qualitätssicherungen sind der Weg zu mehr Lebensmittelsicherheit. Wettbewerbsfähig bleibt nur, wer aktiv diesen Weg geht. Dazu wollen wir kleine und mittlere Betriebe fit machen“, sagte Minister Sinner.
Unter der Leitung von Prof. Franz Meußdoerffer vom Centrum für Nahrungsmittelsicherheit (Cenas) ermitteln Wissenschaftler und Betriebe den aktuellen Stand betrieblicher Eigenkontrolle und betrieblichen Risikomanagements in der Modellregion Kulmbach, stellen lokale und branchenspezifische Risikoschwerpunkte fest und erarbeiten einen Leitfaden für Betriebe und Lebensmittelüberwachung. „Wir versprechen uns nicht nur eine Erleichterung für die Betriebe, sondern auch wichtige Impulse für ein noch wirksameres Ãœberwachungskonzept. Das ist die Basis für effektive Risikovorsorge. Sie nützt den Betrieben und verbessert den Schutz des Verbrauchers“, erläuterte Sinner und appellierte an die Betriebe in der Modellregion, sich an der jetzt anlaufenden Fragebogenaktion zur Erhebung des Status quo zu beteiligen. Weitere Projektpartner sind neben der Gesellschaft für Konsumforschung, der Forschungsstelle für Lebensmittelrecht der Universität Bayreuth, der TU München und der Schule für Lebensmitteltechnik in Kulmbach auch große Betriebe der Lebensmittelbranche als Patenbetriebe. Das Verbraucherschutzministerium fördert das Projekt mit 415.000 Euro. Erste Ergebnisse werden Ende 2003 vorliegen.
Die Studie ist Teil der neuen Initiative des Verbraucherschutzministeriums „Aktion Sichere Lebensmittel“. „Konsequent die Transparenz der Lebensmittelproduktion für den Verbraucher zu erhöhen, ist ein wesentliches Ziel der neuen bayerischen Verbraucherschutzpolitik. Dazu gilt es, die Betriebe in ihrer Eigenverantwortung zu stärken und staatliche Kontrollen zu optimieren. Risikomanagement ist der Schlüssel dazu“, betonte Sinner. Weitere Elemente der „Aktion sichere Lebensmittel“ sind risiko-orientierte Kontrollpläne und Schwerpunktaktionen der Lebensmittelüberwachung.