EU-Käsemarkt: Deutschland größter EU-Produzent
Münster (wlv) In der Europäischen Union wurden 2002 nach Mitteilung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) insgesamt 7,23 Mio. Tonnen Käse produziert und damit nach vorläufigen Angaben 0,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Größter EU-Produzent von in Molkereien erzeugtem Käse aus Kuhmilch war laut Zentraler Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) Deutschland mit 1,76 Mio. Tonnen. Es folgte Frankreich mit 1,67 Mio. Tonnen. Während die Erzeugung in Frankreich noch leicht gestiegen ist, hat sie in Deutschland stagniert. Die Molkereien dieser beiden Ländern stellten mit knapp 52 Prozent mehr als die Hälfte der EU-Menge her. In Italien, dem drittgrößten Käseproduzenten der Union, wurde die Produktion auf 995.000 Tonnen ausgeweitet. Nur wenig verändert hat sie sich dagegen mit 646.000 Tonnen in den Niederlanden. Und auch in den meisten übrigen EU-Ländern blieb die Käseerzeugung weitgehend unverändert. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich das Wachstum laut ZMP in der EU erheblich verlangsamt. Die Erzeugung aus Kuhmilch in Molkereien umfasste 6,63 Mio. Tonnen, die auf Bauernhöfen lag bei 60.000 Tonnen, und an Käse aus sonstiger Milch wurden 540.000 Tonnen hergestellt. Bei gestiegenen Exporten und gesunken Importen standen für den Verbrauch in der EU 7,12 Mio. Tonnen Käse zur Verfügung, ein halbes Prozent mehr als 2001. Der daraus errechnete durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch stieg um 100 Gramm auf 18,9 kg. Während in den Vorjahren der Verbrauch schneller gestiegen war als die Erzeugung, blieb der Verbrauchszuwachs 2002 hinter der Produktionszunahme zurück. Es ist gemäß ZMP nicht ganz auszuschließen, dass der Käseverbrauch einen gewissen Sättigungsgrad erreicht hat. Dennoch wird auch für 2003 eine weiter leicht steigende Käseerzeugung und ein Plus beim Verbrauch prognostiziert.