Suchtmittel Nummer 1: Alkohol, Nikotin, Medikamente
Berlin (lme) – Die Abhängigkeit von Nikotin, Alkohol und Medikamenten hat nach Aussage der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marion Caspers-Merk ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen. Aus dem jetzt in Berlin vorgestellten Drogen- und Suchtbericht 2002 geht hervor, daß in Deutschland jährlich über 40.000 Menschen infolge ihres Alkoholkonsums sterben. Ãœber 50.000 alkoholkranke Menschen werden in Fachkliniken und Suchtbehandlungseinrichtungen behandelt. Mehr als 1,2 Mio. Menschen, darunter ca. ein Drittel Frauen, gelten als alkoholabhängig. Unter den ca. 1,2 Mio. Medikamentenabhängigen beträgt der Frauenanteil zwei Drittel. Laut Bericht gibt es in Deutschland rd. 16,7 Mio. Raucher. Ãœber 110.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen tabakbedingter Krankheiten. Das sind 300 Todesfälle täglich. Das Einstiegsalter für das Rauchen ist mit 13,6 Jahren erschreckend niedrig. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, in den nächsten Jahren den Anteil der rauchenden Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren von derzeit 28% auf 20% zu senken.
Die Zahl der Todesfälle infolge des Konsums illegaler Drogen ist im Jahr 2002 erneut gesunken. Nach einer Verringerung um fast 10 Prozent im Jahr 2001, gab es 2002 einen erneuten Rückgang um 17,5 Prozent. Im vergangenen Jahr starben in Deutschland 1.513 Personen (2001: 1.835 Personen) an den Folgen ihres Rauschgiftkonsums. Damit ist die Zahl der Drogentoten 2002 laut Drogen- und Suchtbericht 2002 auf dem niedrigsten Stand seit zwölf Jahren.