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Schlank ohne Diäten?

(idw) – Eine Gruppe von Wissenschaftlern von der Harvard Universität in Boston,darunter der Leipziger Dr. Matthias Blüher, der jetzt eine Gruppe junger Wissenschaftler im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) an der Universität Leipzig leitet, hat mit sogenannten Knock-Out-Mäusen eine genetische Komponente für Ãœbergewicht (Adipositas) nachgewiesen.

Fehlt den Mäusen ein spezieller Insulin-Rezeptor, bleiben sie schlank und leben länger, auch wenn sie genau soviel oder mehr als ihre „normalen“ Artgenossen essen.

Da das Genom der Mäuse dem des Menschen sehr ähnlich ist, Mäuse aber einen wesentlich schnelleren Lebenszyklus haben, sind sie ideale Modelle für Wissenschaftler. Analogien zum Menschen sind dennoch nicht so ohne weiteres möglich. „Es bedarf noch vieler Untersuchungen, bis das, was bei den Mäusen funktioniert auch für den Menschen bewiesen ist.“, erklärt Dr. Blüher. „Es ist vor allem noch ein weiter Weg bis zur Entwicklung von Medikamenten, die ganz gezielt nur im Fettgewebe den Insulin-Rezeptor ausschalten.“

Unter der Leitung von Dr. Blüher arbeitet seit Januar diesen Jahres eine Nachwuchsgruppe im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung der Universität Leipzig daran, die Rolle des Fettgewebes für die Steuerung des Stoffwechsels und der Insulinwirkung genauer zu untersuchen, um einerseits die Grundlage für die Entwicklung von wirksamen Medikamenten gegen Adipositas zu legen und andererseits der Entwicklung des sogenannten Metabolischen Syndroms vorzubeugen, das die Lebenserwartung wesentlich verkürzen kann. Unter Metabolischen Syndrom verstehen die Mediziner eine Reihe von Krankheiten, die unter anderem als Folge der Adipositas auftreten können. Dazu gehören Diabetes Typ II, Fettstoffwechselstörungen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Leberfunktionsstörungen. Das ist auch unter dem Blickwinkel bedeutsam, weil man damit rechnet, dass sich die Zahl der Patienten mit Metabolischem Syndrom in den nächsten Jahren in Deutschland nahezu verdoppelt.

„Wir unterscheiden bei unseren Untersuchungen zwei Fettgewebsdepots, und uns interessiert dabei besonders das viszerale Fettgewebe.“, fährt Blüher fort. „Das ist das Fettdepot, was sich in der Bauchhöhle befindet. Das Unterhaut- oder subkutane Fettgewebe spielt für die Ausbildung des Metabolischen Syndroms offensichtlich eine geringere Rolle.“ Besonders gefährdet sind also Dicke, die einen Bauch vor sich her tragen und weniger die, bei denen das Fett gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt ist. „Aber,“ warnt Dr. Blüher, „Oft kommt beides zusammen.“

Die Wissenschaftler rücken dem Problem mit unterschiedlichen Methoden zu Leibe. Sie prüfen am Mausmodell welche Unterschiede es bei den verschiedenen Arten des Fettgewebes gibt und welche Gene die Bildung welcher Art von Fettgewebe begünstigen. Außerdem prüft man die Fettzellen oder Adipozyten hinsichtlich verschiedener Prozesse, die in der Zelle selbst oder zwischen den Zellen ablaufen. Die Ergebnisse der experimentellen Arbeiten werden dann in klinischen Studien überprüft und verglichen mit krankheitsauslösenden Faktoren bzw. bereits aufgetretenen Erkrankungen. So hofft man, in absehbarer Zeit ganz neue Möglichkeiten der Behandlung von Adipositas zu finden und damit das Metabolische Syndrom zurückzudrängen oder sogar zu verhindern.

Dr. Blüher weiss, wie wichtig das ist. Denn „alle bisherigen Strategien zum Gewichtsabbau verlangen eine dauerhafte Umstellung der Lebensweise, wenn es nicht zu dem gefürchteten Jo-Jo-Effekt kommen soll. Und das gelingt den Wenigsten.“

Informationsdienst Wissenschaft – idw – – Pressemitteilung Universität Leipzig, 12.05.2003

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