Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

Mehr Fisch auf Deutschlands Tellern

Hamburg (lme) – Fisch kann in Deutschland einen insgesamt positiven Trend verbuchen. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Fischwaren ging verglichen mit dem Spitzenjahr 2001 von 15,3 Kilogramm auf 14 Kilogramm zurück (- 8,5 Prozent). Dennoch liegt das Ergebnis für das Jahr 2002 über dem Pro-Kopf-Verbrauch aus dem Jahr 2000 (13,7 Kilogramm). Für 2003 rechnet die deutsche Fischwirtschaft mit einem erneuten Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs auf 14,5 kg. Den Aufwärtstrend bestätigen auch die neuesten, nach einem noch präziseren Verfahren erhobenen Daten der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) zum Einkaufsverhalten der Bundesbürger. Sie bescheinigen Fisch eine noch größere Fangemeinde als bislang angenommen: 96 Prozent aller privaten Haushalte haben im ersten Halbjahr 2003 Fisch eingekauft. Die pro Haushalt durchschnittlich eingekaufte Menge lag in diesem Zeitraum bei 5,1 kg.

Wie Dr. Klaus Vieten, Vorstandsvorsitzender des Fisch-Informationszentrums (FIZ), Hamburg, ausführte, betrug das Gesamtaufkommen an Fisch und Fischwaren in Deutschland im Jahr 2002 1,89 Millionen Tonnen. Das sind rund 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der weitaus größte Teil davon, nämlich rund 1,6 Millionen Tonnen, wurde importiert. 247.000 Tonnen (+ 3,8 Prozent) stammen aus Eigenanlandungen und der Produktion der deutschen Fischer. Von den insgesamt 1,89 Millionen Tonnen Fisch und Fischwaren blieben im vergangenen Jahr rund 1,1 Millionen Tonnen in Deutschland, was einem Rückgang von 9 Prozent gegenüber 2001 entspricht. 732.000 Tonnen wurden exportiert.

Tiefkühlfisch etabliert sich auf der Spitzenposition Nach Produktbereichen betrachtet liegt Tiefkühlfisch in der Verbrauchergunst nun schon das zweite Jahr in Folge auf der Spitzenposition. Sein Anteil am Fischkonsum der Deutschen lag 2002 bei 32 Prozent. Die folgenden Plätze belegen Fischkonserven und Marinaden (29 Prozent), Frischfisch (12 Prozent) sowie Krebs- und Weichtiere (11 Prozent).

Führend: Alaska-Seelachs

Alaska-Seelachs bleibt, bedingt durch die wachsende Verbrauchernachfrage nach Tiefkühlfisch, der in Deutschland mit Abstand am häufigsten konsumierte Fisch. Auf Platz zwei folgt der Hering. Deutlich zulegen konnte neben Thunfisch und Boniten (12,2 Prozent) der Seehecht (5,9 Prozent).

Mehr Käufer kaufen mehr Fisch

Laut GfK ist die Anzahl der privaten Haushalte, in denen Fisch gekauft wird, von 27,4 Millionen im Jahr 2000 auf 28,5 Millionen im Jahr 2002 gestiegen. Damit haben im vergangenen Jahr 85,4 Prozent aller deutschen Haushalte Fisch gekauft (2000: 83 Prozent). Die Einkaufshäufigkeit hat in den letzten beiden Jahren um 3 Prozent zugenommen: 2002 kaufte jeder Haushalt durchschnittlich 16,4 mal Fisch. Bei der pro Haushalt gekauften Jahresmenge an Fisch ließ sich 2002 verglichen mit 2000 ein Zuwachs um 7 Prozent verzeichnen von 8,5 Kilogramm auf 9,1 Kilogramm.

Da die GfK die Methode der Datenerhebung für ihr Haushaltspanel verändert hat (Erfassung der Einkäufe durch Scanner statt durch handschriftlich ausgefüllte Bögen), kann das Einkaufsverhalten seit Anfang 2003 noch zuverlässiger abgebildet werden. Erfreuliches Ergebnis für die Fischwirtschaft: Im ersten Halbjahr 2003 haben 96 Prozent aller bundesdeutschen Haushalte Fisch gekauft, erheblich mehr als im ersten Halbjahr 2002. Damals wurden nach dem alten Verfahren 79 Prozent Fisch einkaufende Haushalte ermittelt. Der Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass SB-Fischprodukte besser erfasst werden. Pro Haushalt wurden im ersten Halbjahr 2003 durchschnittlich 5,1 Kilogramm Fisch gekauft. Die Einkaufshäufigkeit betrug in diesem Zeitraum 9,7 mal.

Discounter auf dem Vormarsch

Im Auftrag des Fisch-Informationszentrums untersuchte die GfK darüber hinaus, wo die Deutschen ihren Fisch bevorzugt einkaufen. Bezogen auf die Kategorie ‚Fisch gesamt‘, die alle Angebotsformen vom Frischfisch bis zur Fischkonserve umfasst, konnten die Discounter 2002 ihre Position als bedeutendste Einkaufsstätte weiter ausbauen: Ihr Anteil am Fischeinkauf stieg von 40 Prozent im Jahr 2000 auf 45 Prozent in 2002. Super- und Verbrauchermärkte deckten im vergangenen Jahr 36 Prozent der eingekauften Menge Fisch ab, Fischgeschäfte, Wochenmärkte und Heimlieferdienste zusammen knapp 20 Prozent. Die wachsende Bedeutung der Discounter wird gefördert durch die veränderten Verzehrsgewohnheiten: Der Anteil an Tiefkühlfisch, Fischkonserven und Fischmarinaden steigt, während der Frischfischverbrauch eher rückläufig ist.

Frischfisch kaufen die Bundesbürger nach wie vor am häufigsten im Super- bzw. Verbrauchermarkt: 44 Prozent des 2002 gekauften Frischfischs fanden hier den Weg zum Kunden – 10 Prozent mehr als im Jahr 2000. Dieser Zuwachs ist auch das Ergebnis verstärkter Investitionen der Super- und Verbrauchermärkte in Frischetheken. Der Anteil der Fischgeschäfte am eingekauften Frischfisch ist in den letzten beiden Jahren dagegen auf 23 Prozent gesunken (- 17 Prozent). Sie mussten im vergangenen Jahr Rang 2 beim Frischfischeinkauf an die ’sonstigen Einkaufsstätten‘ (darunter insbesondere die Wochenmärkte) abtreten, deren Anteil 30 Prozent betrug.

Bei allen anderen Aufmachungsarten setzten sich die Discounter als beliebteste Einkaufsstätte durch. 58 Prozent des im vergangenen Jahr gekauften Tiefkühlfischs haben die Bundesbürger bei Aldi, Lidl & Co. erworben, 61 Prozent der Fischkonserven, 39 Prozent des Räucherfischs, 54 Prozent der Fischmarinaden (z. B. Rollmops) und 47 Prozent der sonstigen Fischprodukte (Fischsalate, Fischpasten etc.). Die anderen Einkaufsstätten haben die Absatzverschiebungen zugunsten der Discounter zu spüren bekommen: Während der Anteil der Super- und Verbrauchermärkte bei Tiefkühlfisch 2002 mit 33 Prozent nahezu konstant blieb, ging er bei Fischkonserven verglichen mit dem Jahr 2000 von 39 Prozent auf 35 Prozent zurück und bei Fischmarinaden von 39 Prozent auf 34 Prozent.

Suche



Datenschutzerklärung

Betrug und Täuschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen Nährstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
Qualität und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche Länder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.