Kein erhöhtes Krebsrisiko durch Acrylamid
Annaheim/USA (lme) – Offensichtlich haben eifrige Verbraucherschützter die Konsumenten grundlos wegen eines Krebsrisikos durch Acrylamid in Backwaren beunruhigt, denn in epidemiologischen Studien ließ sich bisher kein erhöhtes Krebsrisiko nachweisen, wie auf der Jahrestagung der American Chemical Society (227th National Meeting of the American Chemical Society) in Annaheim von verschiedenen Wissenschaftlern berichtet wurde.
Lorelei Mucci von der School of Public Health der Harvard Universität in Boston berichtete auf der Tagung von vier Fall-Kontroll-Studien. Darin untersuchte sie, ob der hohe Verzehr von Acrylamid mit einem erhöhten Risiko von Blasenkrebs, Nierenkrebs oder kolorektalen Karzinomen assoziiert ist. Die Wissenschaftlerin fand dafür keinen Hinweis.
Eine Studie aus jüngerer Zeit an 50.000 Frauen ergab auch kein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Eine noch laufende Studie mit ebenfalls 50.000 Teilnehmern untersucht derzeit das Risiko, an einem Kolorektalkarzinom zu erkranken.
Acrylamid entsteht beim Erhitzen von kohlehydratreichen Nahrungsmitteln durch die sogenannte Maillard-Reaktion, eine nicht-enzymatische Bräunungsreaktion, im Laufe derer Zucker, Aminosäuren, Peptide und Proteine zu heterozyklischen Endprodukten reagieren. Die Maillard-Reaktion ist für die Bräunung von Backwaren und für die Bildung vieler Aromastoffe verantwortlich.
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