Wirtschaftsmagazin WISO: Zu laxer Umgang mit Räucherlachs
Mainz/Bremen (lme) – Vier von fünfzehn Räucherlachsproben aus Supermärkten im Großraum Bremen waren nicht verkehrsfähig. Zu diesem Ergebnis kam ein anerkanntes Lebensmittellabor, das die Produkte im Auftrag des ZDF-Wirtschaftsmagazins WISO getestet hat. Am schlechtesten schnitten zwei Proben der Rewe-Tochter Minimal ab, hier war die Keimzahl stark erhöht. Auch eine Probe von Lidl enthielt zu viele Keime, sie war zudem geschmacklich und geruchlich nicht in Ordnung. Der Räucherlachs von Edeka wurde von den Lebensmittelexperten ebenfalls sensorisch beanstandet. In zwei Fällen enthielt der Lachs eine geringe Anzahl von krankmachenden Bakterien (Listerien). Die Mengen waren aber so gering, dass die Produkte trotzdem verkauft werden durften. Die Proben stammten aus den Supermärkten Real und Lidl. Auch der Wild-Lachs von Edeka war noch verkehrsfähig, obwohl die Experten ihn als „leicht tranig“ und damit minderwertig eingestuft hatten. Acht der fünfzehn Proben waren mikrobiologisch und sensorisch in Ordnung. Sie stammten aus den Supermärkten Real, Aldi (zwei Proben), Spar, Extra, Edeka und WalMart (zwei Proben). Die gute Nachricht laut WISO: Alle untersuchten Produkte enthielten nur unbedenkliche Spuren von Schwermetallen und giftigem PCB. Die WISO-Stichprobe zeigt, dass Hersteller und Handel dem Verbraucher bei dem hoch empfindlichen Lebensmittel Lachs auch vor Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums kein einwandfreies Produkt garantieren können. Räucherlachs wird bei nur 25 Grad Celsius kalt geräuchert und kaum gesalzen. Die natürlich vorkommenden Bakterien im und am Fisch werden so nicht abgetötet. Wird unsauber gearbeitet oder die Kühlkette unterbrochen, kann es leicht zu einer explosionsartigen Vermehrung von krankmachenden Keimen und zum Verderb der Ware kommen.