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Kupferanwendungen zunehmend in der Kritik: Verbände wollen „offene Flanke“ des Bio-Landbaus beseitigen

(aid) – Die EU-Kommission hat im Januar 2009 entschieden, Kupfer nur für weitere sieben Jahre in die Liste zulässiger Pflanzenschutzmittelwirkstoffe aufzunehmen. Damit ist klar, dass Kupfer als Pflanzenschutzmittel langfristig keine Zukunft mehr hat. Jetzt kommt auch öffentlich Bewegung in die Sache. Die Ökoanbauverbände Bioland, Demeter, ECOVIN, Gäa und Naturland haben sich innerhalb des „Forum Pflanzenschutz im Ökolandbau“ in einem Strategiepapier auf ein Vorgehen zur weiteren Reduzierung des Kupferaufwandes sowie der Entwicklung von Alternativen festgelegt. Anfang Juni hatte außerdem das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu einer Konferenz „Kupfer im Pflanzenschutz: Geht es auch ohne?“ geladen, wo sich ebenfalls alles um die erforderlichen Strategien hierfür drehte. Politik, Landwirtschaft, Industrie sowie Umwelt- und Naturschutzverbände diskutierten über Möglichkeiten und Grenzen des Verzichts auf Kupfer in der Landwirtschaft.

Der Einsatz von Kupfer zu Pflanzenschutzzwecken im Ökolandbau steht zunehmend in der Kritik. Kupfer ist giftig und umweltschädlich, da es sich im Boden anreichert. Zwar sind die zulässigen Kupfermengen durch die Rechtsvorschriften im Ökolandbau streng begrenzt, trotzdem bleibt bei Produzenten und Konsumenten ein Unbehagen. Eine mögliche Schädigung des Bodenlebens und negative Auswirkungen auf Vögel, Kleinsäuger, Regenwürmer und aquatische Organismen will man auf jeden Fall verhindern. Der Ökolandbau kann aber im Gegensatz zum konventionellen Landbau derzeit auf Kupfer gegen Pilzerkrankungen noch nicht verzichten. Ausfälle im ökologischen Gemüse- und Zierpflanzenbau von 10 bis 15 Prozent, bei Öko-Kartoffeln im Schnitt von etwa 15 bis 20 Prozent und im ökologischen Hopfen-, Wein- und Obstbau von ca. 50 bis 100 Prozent wären sonst wahrscheinlich. Zwar gibt es schon erhebliche Anstrengungen, um den Einsatz von Kupfer zu minimieren aber trotzdem bleibt viel Arbeit für die Forschung: Einerseits müssen Präparate und Verfahren entwickelt werden, die Kupfer als Pflanzenschutzmittel gleichwertig ersetzen können. Andererseits muss der Kupferaufwand durch die Verbesserung von kupferhaltigen Produkten und Anwendungstechniken sowie durch begleitende pflanzenbauliche Maßnahmen weiter reduziert werden, so das Strategiepapier. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll die zulässige Aufwandmenge von derzeit drei (Hopfen: vier) Kilogramm pro Hektar und Jahr im Durchschnitt für die jeweilige Kultur auf 2,5 (Hopfen: drei) Kilogramm pro Hektar und Jahr reduziert werden. Ferner sollen innerhalb der nächsten zehn bis fünfzehn Jahre Alternativen zu Kupferpräparaten (verstanden als Gesamtheit von Maßnahmen, Verfahren und Präparaten sowie deren sinnvolle Kombination) entwickelt werden.

(c) aid, Britta Klein

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