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Nützliche Bodenpilze bilden Symbiosen mit genetisch veränderter Gerste

(idw) – Die nützlichen Mykorrhiza-Bodenpilze werden durch genetisch
veränderte Gerste nicht beeinträchtigt – das ist das erste Ergebnis
eines Projekts der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zur
Erforschung der biologischen Sicherheit gentechnisch veränderter
Nutzpflanzen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung. Die beteiligten Wissenschaftler der JLU und des
biovativ-Zentrums in Groß Lüsewitz hatten in einem Freisetzungsversuch
eine gegen Pilzinfektionen resistente Gerstensorte in Thulendorf
(Mecklenburg- Vorpommern) ausgesät. In das Genom der freigesetzten
Gerstensorte war das Gen eines weltweit verbreiteten Bodenpilzes
eingebracht worden, der seit Jahren im biologischen Pflanzenschutz
verwendet wird. Mit dem zusätzlichen Gen des Pilzes ist die Gerste in
der Lage, ein die Pilzzellwand auflösendes Enzym zu produzieren. Damit
kann ein Pilzbefall stark reduziert oder ganz verhindert werden.

Projektleiter Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel (Institut für Phytopathologie
und Angewandte Zoologie der JLU) zieht eine positive Zwischenbilanz
des Versuchs: „Endlich konnten wir die ökologische Grundlagenforschung
an genetisch verändertem Getreide ein gutes Stück vorantreiben.“

Die Wissenschaftler wollten herausfinden, ob nützliche Bodenorganismen
durch die genetisch veränderte Gerste beeinträchtigt werden. Dazu
ernteten sie die rund 4.000 Pflanzen auf der 19,2 Quadratmeter großen
Fläche nach und nach. Sowohl Wurzeln als auch Boden wurden
molekularbiologisch untersucht und die Ausbildung von Symbiosen
verfolgt. Nun wurde dieser Freilandversuch erfolgreich abgeschlossen.

Erstes Ergebnis: Eine deutliche Reduktion des Pflanzenwachstums war
nicht zu beobachten. Das hätte der Fall sein müssen, wenn die
nützlichen Mykorrhiza-Pilze beeinträchtigt worden wären. Mykorrhiza-
Pilze findet man als Symbionten an den Wurzeln der meisten
landlebenden Pflanzen. Sie erleichtern den Pflanzen die Aufnahme
mineralischer Nährstoffe und werden von diesen im Gegenzug mit
Kohlenhydraten versorgt.

Dieser Versuch wurde in der Vergangenheit mehrmals auf Versuchsflächen
der JLU begonnen, konnte jedoch aufgrund wiederholter Feldzerstörungen
einer Aktivistengruppe aus dem Gießener Raum nicht abgeschlossen
werden. Auch in Thulendorf wurde das Versuchsfeld zu Versuchsbeginn
zerstört. Die Pflanzen konnten jedoch kurz darauf erneut ausgesät
werden und überstanden auch einen Anschlag mit einem giftigen
Totalherbizid.

Informationsdienst Wissenschaft – idw – Pressemitteilung
Justus-Liebig-Universität Gießen, 08.09.2009

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